Ehemalige IS-Kämpfer sollen nicht zurück kommen

JAKARTA (dpa) - Indonesien will Bürger, die sich im Ausland der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben, nicht mehr zurück ins Land lassen.

Das sagte der für Sicherheit zuständige indonesische Minister Mohammad Mahfud am Dienstag vor Reportern. Es werde lediglich eine Ausnahme für Rückführungen geben: «Kinder unter zehn Jahren kommen im Einzellfall in Betracht, unabhängig davon, ob sie Eltern haben oder Waisen sind.»

Indonesien ist mit mehr als 260 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste mehrheitlich muslimische Land der Welt. Seit Monaten ringt das südostasiatische Land mit der Frage, ob ehemalige IS-Kämpfer wieder heimkehren dürfen sollen. Seit den 2000er Jahren ist Indonesien von einer Reihe von Terroranschlägen heimgesucht worden. In jüngster Zeit wurden Anschläge vermehrt militanten Islamisten mit Nähe zum IS zugeschrieben.

Der tränenreiche Appell eines Mädchens, das 2015 von ihrem Vater aus Indonesien nach Syrien gebracht worden war, um sich dort dem IS anzuschließen, hatte die Debatte neu entfacht. Sie wolle zurück nach Hause, hatte das Mädchen in einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Interview des britischen Senders BBC gesagt. «Wir sind dankbar, wenn es Menschen gibt, die mir verzeihen.» Sie habe nicht gewusst, dass ihr Vater sie nach Syrien bringen wolle. Er werde von Kämpfern der von Kurdenmilizen angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) festgehalten.

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