PARIS: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung will Beitrittsgespräche mit Indonesien aufnehmen. Das beschloss der OECD-Rat am Dienstag, wie die Organisation mit Sitz in Paris mitteilte. OECD-Generalsekretär Mathias Cormann würdigte die Entscheidung als historisch. «Indonesiens Bewerbung ist die Erste aus Südostasien, einer der dynamischsten Wachstumsregionen der Welt.» Durch den Prozess werde die OECD Indonesien in seinen Reformambitionen unterstützen. Zugleich werde die Aufnahme der Gespräche die globale Relevanz der OECD stärken.
Bereits seit 2007 arbeitet Indonesien enger mit der OECD zusammen. Im Rahmen der Beitrittsgespräche werden verschiedene Gremien der Industriestaatenorganisation prüfen, inwiefern das Land mit Standards und Politiken der OECD auf einer Linie liegt. Schwerpunkte sollen etwa beim offenen Handel und Investitionen, Fortschritten im Bereich öffentliche Führung sowie beim Kampf gegen Korruption liegen. Nach der Überprüfung wird die OECD Indonesien Reformvorschläge unterbreiten. Wie lange die Beitrittsgespräche dauern werden, ist nicht festgelegt.
Die OECD vereint Länder, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft bekennen. Mittlerweile sind neben großen Volkswirtschaften wie Deutschland, den USA und Japan auch Schwellenländer wie Mexiko und Chile Mitglied. Insgesamt gehören 38 Staaten der OECD an, weitere wie Brasilien und Kroatien sind in Beitrittsgesprächen. Die Fachleute der Organisation erarbeiten beispielsweise regelmäßig Konjunkturprognosen und sind für den weltweit größten Schulleistungstest Pisa verantwortlich.