Kündigt zum G7-Gipfel neue Russland-Sanktionen an

G7-Gipfeltreffen in Hiroshima Besuch im Hiroshima Peace Memorial Park. Foto: epa/Franck Robichon
G7-Gipfeltreffen in Hiroshima Besuch im Hiroshima Peace Memorial Park. Foto: epa/Franck Robichon

HIROSHIMA: Kurz vor dem Beginn des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima hat neben den USA auch Großbritannien neue Sanktionen gegen Russland angekündigt. Das Vereinigte Königreich wird demnach ein Importverbot für russische Diamanten sowie Kupfer, Aluminium und Nickel aus Russland verhängen, wie Premierminister Rishi Sunak in einer Mitteilung bekanntgab. Daneben bereitet die britische Regierung neue Strafmaßnahmen gegen 86 Menschen und Unternehmen vor.

Russlands Krieg gegen die Ukraine gehört zu den Hauptthemen des Treffens der sieben führenden demokratischen Industrienationen, das Freitag offiziell beginnt.

Zuvor hatten auch die USA als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein neues Paket an Sanktionen angekündigt. Geplant sei unter anderem, etwa 70 Unternehmen und Organisationen aus Russland und anderen Ländern von US-Exporten abzuschneiden, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter im japanischen Hiroshima. Außerdem sollen mehr als 300 Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen, Schiffe und Flugzeuge mit anderen Strafmaßnahmen belegt werden.

Der Westen hat beispiellose Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt, unter anderem weitreichende Handelsbeschränkungen. Die G7-Staaten wollen in Hiroshima darüber beraten, wie sie die Durchsetzung bestehender Sanktionen verbessern und deren Umgehung verhindern können.

Am Donnerstag war bereits bekanntgeworden, dass die G7-Gruppe den milliardenschweren Export von Rohdiamanten aus Russland einschränken will. Eine entsprechende Erklärung soll in Hiroshima beschlossen werden, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag sagten.

Der Diamantenhandel ist für Russland eine nennenswerte Einkommensquelle. Der staatliche Diamantenförderer Alrosa erzielte 2021 - im letzten Jahr, in dem er seine Zahlen offenlegte - 332 Milliarden Rubel (rund 4 Milliarden Euro) Einnahmen. Russland gilt als weltweit größter Produzent von Rohdiamanten.

Zur G7 gehören neben Großbritannien und den USA noch Japan, Deutschland, Frankreich, Italien und Kanada sowie die Europäische Union. Die Beratungen der Gruppe sind von Freitag bis Sonntag angesetzt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Strauss 20.05.23 03:50
Natürlich haben die Sanktionen denrussischen Staat
geschwächt. Aber deren Kriegswirtschaft ist immer noch zu wenig gebeutelt worden. Sanktionen können immer irgendwie umgangen werden. So wie Waffenausfuhr-Verbote in Kriegsländer. Auch die Inder werden jetzt in die Kontroll- Mange genommen. Mit Drohung denen nichts mehr abzukaufen. Ukraine braucht die F 16 um Lufthoheit zu bekommen. Die begonnene Ausbildung der ukrainischen Piloten dauert ein Jahr. Also muss die Sprachregelung z. Zt. heissen , momentan keine Lieferung....
Ingo Kerp 19.05.23 13:20
Die Sanktionen werden erweitert, da die bisherigen keinen Erfolg brachten. Warum sollten die neuerlichen besser sein? Mit S.-Afrika, Brasilien, Indien und CHN hat RUS starke Verbündete, die auch Geschäfte mit RUS machen. Wollen die Amis und / oder Briten und andere westl. Länder die BRICS-Staaten mit Exportbeschränkungen belegen? Da die russ. Anrainerstaaten bisher auch erfolgreich im Namen von RUS importiert und weitergereicht haben, dürften weitere Sanktionen inzwischen auch den westl. Handel in wirtschaftl. Hinsicht treffen.
David Ender 19.05.23 12:10
G7 stellen 44%, RUS laecherliche 2% des Welt-BIP
Jetzt muss man dem Iwan eben zeigen wo der oekonomische (und militaerische) Hammer haengt, bis der aufhoert seine Landesgrenzen willkuerlich mittels Panzerkolonnen zu verschieben. Und womoeglich irgendwann mal damit beginnt seine Vergangenheit aufzuarbeiten: Sowjetimperialismus? Stalinterror? Vertreibungen, Gulags, blutige Niederschlagung von Aufstaenden in Berlin, Budapest und Prag? War da was? Null Reue, Null Entschaedigung, Null Entschuldigung bei den Voelkern Osteuropas - dafuer staendig neue Drohungen und nackte Gewalt. Es bestaetigt sich die alte Regel: Wer nicht ehrlich ist mit seiner Vergangenheit, der hat auch keine Zukunft. Das verlotterte Schwellenland Russland, kaempfend in mehreren Nachbarlaendern stehend, ist quasi ein Paradebeispiel fuer diese Tatsache.