Fünftes Lebenslang-Urteil nach Präsidentenmord in Haiti

Haitis verstorbener Präsident Jovenel Moïse bei einer Gedenkfeier zum zweiten Jahrestag seiner Ermordung in Port-au-Prince. Foto: epa/Johnson Sabin
Haitis verstorbener Präsident Jovenel Moïse bei einer Gedenkfeier zum zweiten Jahrestag seiner Ermordung in Port-au-Prince. Foto: epa/Johnson Sabin

MIAMI: Ein kolumbianischer Ex-Soldat ist einem Medienbericht zufolge in Miami wegen Beteiligung an der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse 2021 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 45-jährige Mario Antonio Palacios hatte sich im Dezember der Verschwörung zum Mord schuldig bekannt. Laut Anklage spielte er allerdings eine untergeordnete Rolle bei dem Angriff, wie die «Miami Herald» am Freitag (Ortszeit) berichtete. Im US-Bundesstaat Florida, wo das Attentat zum Teil geplant worden war, wurden bereits elf Verdächtige angeklagt und nun fünf von ihnen zu lebenslanger Haft verurteilt.

Moïse war in der Nacht zum 7. Juli 2021 in seiner Residenz mit zwölf Schüssen getötet worden. Den Ermittlungen zufolge führten rund 20 kolumbianische Söldner im Auftrag mehrerer Drahtzieher die Tat aus. Laut US-Justiz lautete der Plan der Verschwörer ursprünglich, Moïse zu entführen und als Staatschef zu ersetzen. Die Hintergründe des Verbrechens sind noch immer nicht zweifelsfrei geklärt.

Seit der Ermordung des Präsidenten hat sich die Sicherheitslage in Haiti dramatisch verschlechtert. Brutal agierende Banden kontrollieren nach UN-Schätzung rund 80 Prozent der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince und weiten ihr Einflussgebiet zunehmend auch auf andere Teile des Landes aus. Angesichts eskalierender Bandengewalt will die kenianische Regierung 1000 Polizeibeamte in den armen Karibikstaat entsenden. Nach monatelangen Verhandlungen und einem juristischen Tauziehen unterzeichneten Vertreter beider Länder am Freitag ein entsprechendes Abkommen.

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