KABUL (dpa) - Mindestens fünf Kinder sind im Norden Afghanistans bei der Explosion einer am Straßenrand versteckten Bombe ums Leben gekommen. Vier weitere seien verletzt worden, teilten Mitglieder des Provinzrates von Tachar am Samstag mit. Die Kinder seien im Distrikt Darkad zu Fuß auf dem Weg in die Schule gewesen, als der Sprengsatz detonierte.
In der Gegend sind die islamistischen Taliban stark vertreten. Zu der Explosion äußerten sie sich jedoch zunächst nicht. Selbstgebauten Bomben werden häufig von Taliban-Kämpfern gelegt, um afghanische Sicherheitskräfte anzugreifen oder Truppenbewegungen zu behindern.
Laut der UN-Mission in Afghanistan (Unama) kommen in dem Konflikt immer mehr Unbeteiligte ums Leben. Die Zahl der verletzten und getöteten Zivilisten stieg im dritten Quartal um 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit fast 1.200 Getöteten und mehr als 3.100 Verletzten wurde danach die höchste Zahl ziviler Opfer innerhalb eines Quartals seit Beginn der systematischen Aufzeichnung durch die UN im Jahr 2009 dokumentiert. Der starke Anstieg zwischen 1. Juli und 30. September sei vor allem auf mehr Opfer durch Gewaltakte der Taliban zurückzuführen, hieß es kürzlich in einem Unama-Bericht.