Freude schöner Götterfunken…

Freude schöner Götterfunken…

Die größte, wichtigste und bedeutendste Sinfonie der Welt von Ludwig von Beethoven wird zu seinem 250sten Geburtstag überall aufgeführt, klingt in Zeiten der Covid-Pandemie jedoch etwas unzeitgemäß.

Die Freude ist weitgehend verloren gegangen. Stattdessen herrschen Einsamkeit, Depressionen und finanzielle Notlagen. Keine Familientreffen, keine Feiern, kein Kontakt mehr mit alten Freunden – so jedenfalls in weiten Teilen der Welt. Und das noch auf unabsehbare Zeit.

Wir, die wir in Thailand leben, waren schon recht entspannt. Im Gegensatz zu den Europäern. Die werden noch mindestens bis Ende Januar im verschärften Lookdown leben müssen, der viele mutlos macht. Auch hier ist angesichts der steigenden Infektionszahlen täglich damit zu rechnen, dass der Shutdown sogar bis Ende Februar verlängert wird. Aber wie heißt es so schön: von ganz unten geht es nur noch bergauf. Dies ist die Zeit für Optimisten! In absehbarer Zeit wird die weltweite Pandemie besiegt sein. Das Leben wird sich wieder normalisieren. Wir werden wieder ungehindert reisen können. Wir werden wieder unsere Familienangehörigen, Alte und Kranke in Pflegeheimen und Freunde in aller Welt treffen können. Wir werden wieder Urlaub machen können, wo die Sehnsucht uns hintreibt.

Wir müssen diese Pandemie als eine Krise begreifen, als einen kurzen Stillstand, der uns Aufschluss gibt über unsere Zeit und über unser Leben. Vielleicht werden wir dann intensiver wahrnehmen, was um uns herum geschieht. Wer das vergangene Jahr gesund überstanden hat, blickt freudig in die Zukunft. Es ist wie ein neues Leben. Alles ist bald wieder möglich, alle Träume können wahr werden. Wer weiß, vielleicht war diese Seuche nötig, um die Menschen wieder zu sich selbst zu bringen, zum Nachdenken zu bewegen, um eingefahrene Lebenswege neu zu koordinieren. Und vielleicht auch, um an das Leben anderer Menschen zu denken, denen es schlechter geht als uns.

Diese Pandemie hat uns Grenzen gesetzt, hat uns aufgezeigt, wie klein und hilflos wir im Grunde sind gegen die allmächtige Natur, die jederzeit Katastrophen heraufbeschwören kann, denen wir machtlos gegenüberstehen. Nun richten sich alle Augen auf die neuen Impfstoffe, die in kürzester Zeit entwickelt worden sind und vielleicht dieses Virus besiegen. Hoffnung ist das vorwiegende Gefühl. Weltweit erwarten Millionen Kranke, Genesende und Gesunde die Erlösung aus der Angst. Weder wissen wir etwas über die Nebenwirkungen der neuen Impfstoffe, noch wissen wir, wie lange sie wirksam bleiben.

Das neue Jahr hat gerade begonnen. Hoffnungsfroh blicken wir in die Zukunft und lassen uns beflügeln von der Musik Beethovens und der Poesie Schillers: Freude, schöner Götterfunken, …

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