Etwa 7000 Ausländer aus 60 Ländern wollen Gaza verlassen

Menschen bereiten sich darauf vor, den Gazastreifen über den Rafah-Übergang im südlichen Gazastreifen nach Ägypten zu verlassen. Foto: Khaled Oma/Xinhua/dpa
Menschen bereiten sich darauf vor, den Gazastreifen über den Rafah-Übergang im südlichen Gazastreifen nach Ägypten zu verlassen. Foto: Khaled Oma/Xinhua/dpa

KAIRO/GAZA: Tausende Ausländer und palästinensische Doppelstaatler wollen den Gazastreifen verlassen. Ägypten bemüht sich dabei inmitten des Gaza-Kriegs um eine Lösung.

Im umkämpften Gazastreifen warten nach Angaben Ägyptens rund 7000 ausländische Staatsangehörige aus 60 Ländern auf die Ausreise. Das teilte das Außenministerium in Kairo am Donnerstag mit. Das Ministerium lud Vertreter ausländischer Botschaften zu einem Treffen in Kairo ein, um über die benötigten Dokumente für die Ausreise sowie die Logistik zu informieren.

Ob es sich bei den 7000 nur um ausländische Staatsangehörige oder auch um Palästinenser mit zweitem Pass handelt, blieb zunächst unklar. Offen ist auch, ob sich darüber hinaus weitere Ausländer in Gaza aufhalten, die nicht ausreisen wollen.

Über welchen Zeitraum die Ausländer ausreisen sollten und ob es für die Öffnung des Grenzübergangs Rafah bereits eine Vereinbarung gebe, teilte das Ministerium nicht mit.

Am Mittwoch hatten erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs Hunderte ausländische Staatsangehörige und Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Darunter waren auch Deutsche. Dem Auswärtigen Amt zufolge handelte es sich um Mitarbeiterinnen internationaler Hilfsorganisationen, die am Grenzübergang von einem Team der Botschaft Kairo in Empfang genommen wurden. Erstmals wurden am Mittwoch auch verletzte Palästinenser zur Behandlung in ägyptische Krankenhäuser gebracht.

Der «New York Times» zufolge sollten am Donnerstag etwa 600 weitere Ausländer über Rafah nach Ägypten ausreisen. Darunter seien 400 US-Amerikaner sowie Menschen aus der Schweiz, Italien, Griechenland, den Niederlande, Belgien, Ungarn, Kroatien sowie Mexiko, Südkorea und weiteren Ländern.

Israel greift infolge des verheerenden Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober massiv Ziele im Gazastreifen an und hat den dicht besiedelten Küstenstreifen abgeriegelt. Die Vereinten Nationen sprechen von einer sich zuspitzenden humanitären Krise in Gaza.

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