Russland hinter Vandalismus an Ministerauto

​Estlands Behörden 

Estnischer Innenminister Lauri Laanemets in Warschau. Foto: epa/Radek Pietruszka Polen Out
Estnischer Innenminister Lauri Laanemets in Warschau. Foto: epa/Radek Pietruszka Polen Out

TALLINN: Estlands Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass Russland hinter dem im vergangenen Jahr verübten Vandalismus an den Privatautos von Innenminister Lauri Läänemets und eines Journalisten steckt. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass die in dem Fall seit Dezember festgenommen zehn Personen im Auftrag der russischen Geheimdienste handelten, teilte die estnische Sicherheitspolizei am Dienstag in Tallinn mit. Weiter sollen die Verdächtigen auch Denkmäler in dem baltischen EU- und Nato-Land verunstaltet haben.

Nach Angaben der Sicherheitspolizei deuten die bisher vorliegenden Information darauf hin, dass mit der «hybriden Operation gegen die Sicherheit der Republik Estland» Angst geschürt und Spannungen in der estnischen Gesellschaft erzeugt werden sollte. Demnach sollen die Verdächtigen, von den sechs auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Gewahrsam genommen wurden, etwa Informationen zur Vorbereitung der Angriffe auf die Autos gesammelt und diese Ende 2023 auch durchgeführt haben.

Bei den Festgenommenen handle es sich um estnische und russischen Staatsbürger, von denen einige die doppelte Staatsbürgerschaft besäßen. Die meisten davon seien bereits vorbestraft, sagte Behördenchef Margo Palloson. Angeworben worden seien sie zumeist über soziale Medien. Für die verübten Angriffe sollen sie eine «gewisse finanzielle Belohnung» erhalten haben.

Das Außenministerium in Tallinn bestellte den Geschäftsträger der russischen Botschaft ein. «Russland hofft, unsere Staatlichkeit und unsere unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine zu schwächen. Es ist klar, dass solche Pläne gegen Estland keinen Erfolg haben können», erklärte Außenminister Margus Tsahkna.

Im benachbarten Lettland nahmen die Sicherheitsbehörden ebenfalls eine Person fest, die im Auftrag der russischen Geheimdienste Gedenkstätten im Baltikum geschändet haben soll. Dabei soll es sich der Mitteilung zufolge um einen Verdächtigen mit doppelter Staatsbürgerschaft (Estnisch und Russisch) handeln.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Alois Amrein 21.02.24 17:30
Richtig so!
Gut, dass den Putin-Agenten das Handwerk gelegt wird! Auch in D, A und CH ist der russische Geheimdienst aktiv, er unterstützt EU-feindliche rechtsextreme Parteien wie die AfD, FPÖ und SVP. Finanziert werden auch rechtsextreme Presseerzeugnisse wie z.B. die Schweizer Weltwoche. Deren Chefredaktor Köppel pilgerte im letzten Herbst nach Moskau, um Geld für sein Hetzblatt locker zu machen. In der Weltwoche wird offen der Kriegsverbrecher Putin verteidigt und der russische Aggressionskrieg gegen die Ukraine gutgeheissen.