Baltenstaaten machen Grenze für russische Autos dicht

Symbolfoto: Pixabay/JoshuaWoroniecki
Symbolfoto: Pixabay/JoshuaWoroniecki

TALLINN/RIGA/VILNIUS: Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben ihre Grenze für in Russland zugelassene Fahrzeuge dichtgemacht. Im Einklang mit den Leitlinien der EU-Kommission darf ab Mittwoch 10.00 Uhr Ortszeit niemand mehr in einem Auto mit russischen Kennzeichen die Grenze nach Estland passieren, wie das Innenministerium in Tallinn mitteilte.

Damit folgt Estland den beiden anderen baltischen Staaten Lettland und Litauen, die die Regelung auch bereits anwenden. Autos mit russischen Nummernschildern müssen demnach an den Außengrenzen der drei EU- und Nato-Staaten umkehren. Andernfalls könnten die Fahrzeuge konfisziert werden, hieß es.

Ausnahmen gelten etwa für den Transitverkehr zwischen Russland und dessen Ostsee-Exklave Kaliningrad und für Fahrzeuge, die von diplomatischen und konsularischen Vertretungen genutzt werden. Umgekehrt dürfen Autos mit russischen Nummernschildern die baltischen Staaten über die EU-Außengrenze verlassen, sofern sie nur als Transportmittel genutzt werden.

Hintergrund ist eine Klarstellung der EU-Kommission vom 8. September zur Umsetzung der gegen Russland verhängten EU-Sanktionen. Demnach dürfen in Russland zugelassene Fahrzeuge nicht mehr in das Gebiet der EU einfahren. Dabei spiele es keine Rolle, ob deren Nutzung privat oder gewerblich erfolge.

«Wir können nicht zulassen, dass die Bürger eines Aggressorstaates die Vorteile von Freiheit und Demokratie genießen, während Russland seinen Völkermord in der Ukraine fortsetzt», sagte der estnische Außenminister Margus Tsahkna. Das verbindliche Einfahrverbot sei richtig und die Beschränkungen erzielten eine größere Wirkung, wenn sie gemeinsam umgesetzt werden.

Als Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine hatte die baltischen Staaten gemeinsam mit Polen zuvor bereits vor knapp einem Jahr die Einreise für viele Menschen aus dem Nachbarland gestoppt.

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Strauss 15.09.23 16:18
Ohne Wille , kein Weg
Einverstanden, in den seltensten Fällen hat ein Volk den Krieg gewollt. Aber man muss aus den letzten Weltkriegen gelernt haben. Hitler hat man viel zu lange machen lassen. Dies darf jetzt nicht wieder passieren...
Thomas Sylten 15.09.23 12:29
@Strauss
Das ist vom bequemen Sofa aus natürlich leicht gesagt - aber hätten SIE den Mut?
Kann man diesen Todesmut von ALLEN Putingegnern verlangen, bzw. voraussetzen?

Haben Ihre Eltern/Großeltern (?) aktiv gegen Hitler gekämpft? Oder kann man nicht froh sein, wenn sie wenigstens ihre Zweifel am System hatten und nicht grad Hurrra-schreiend vornweg liefen..??

Mir ist jeder Russe, der die Grenze auswärts quert um nicht eingezogen zu werden, lieber als jeder, der dort bleibt und sich weiterhin missbrauchen lässt.
Thomas Sylten 14.09.23 22:20
@Strauss
Ich hab Ihnen geantwortet -
ist aber rot unterlegt, wird also ne Weile brauchen..
Strauss 14.09.23 18:20
Nein Fehlanzeige
Regimekritiker aus Russland und Deserteure haben die Möglichkeit in die Ukaine zu reisen um den Säbel selber in die Hand zu nehmen. So ist Putin am schnellsten weg und Russland wird wieder normaler.
Carsten Putfarken 14.09.23 15:30
Thomas Sylten
Wiso? Die können doch bis an die Grenze fahren, das Fahrzeug stehen lassen und zu Fuss über die Grenze. Oder kleiner Umweg über Thailand.
Strauss 14.09.23 15:30
Völlig richtige Entscheidung von diesem Land
muss von allen anderen Nachbarn kopiert werden. Nur so hilft es das ganze Land dieses Agressors voll zu isolieren. Bald werden sie auch den Flughafen in Moskau nicht mehr unter deren Kontrolle haben...
Thomas Sylten 14.09.23 13:40
So sehr ich die Begründung verstehe -
wird damit nicht auch die Ausreise von regimekritischen Dissidenten und kriegsunwilligen "Deserteuren" noch problematischer?