Diplomatie zur Deeskalation im Gaza-Krieg

Nach den israelischen Luftangriffen im südlichen Gaza-Streifen steigt Rauch auf. Foto: epa/Mohammed Saber
Nach den israelischen Luftangriffen im südlichen Gaza-Streifen steigt Rauch auf. Foto: epa/Mohammed Saber

DOHA/DUBAI/GAZA: Im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas geht das Sterben weiter, eine erneute Feuerpause ist nicht in Sicht. Dennoch laufen die Bemühungen auf diplomatischer Bühne um Entspannung weiter.

Während Israels Armee ihre Einsätze am Boden auf den gesamten Gazastreifen ausgeweitet hat, gehen die diplomatischen Bemühungen um eine Entschärfung des Konflikts weiter. US-Vizepräsidentin Kamala Harris sprach auf ihrem Rückflug von der Klimakonferenz in Dubai mit Israels Staatspräsidenten Isaac Herzog sowie mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, über die Lage in Gaza, wie das Weiße Haus mitteilte. Außenminister Antony Blinken habe zudem mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, über «die laufenden Bemühungen, die sichere Rückkehr aller verbleibenden Geiseln zu ermöglichen und die Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu erhöhen», gesprochen.

Harris habe die Unterstützung der USA für das Recht Israels auf Selbstverteidigung bekräftigt. Zudem äußerte sie demnach ihre Besorgnis über Schritte, die zu einer Eskalation der Spannungen führen könnten, wie der Gewalt extremistischer israelischer Siedler im Westjordanland. Sie habe erneut darauf hingewiesen, wie wichtig die Planung für den Tag nach Ende der Kämpfe in Gaza sei, hieß es.

Die USA setzten sich für eine Zweistaatenlösung ein. Das habe sie auch Abbas gesagt. Harris habe Abbas die Unterstützung der USA «für das palästinensische Volk und dessen Recht auf Sicherheit, Würde und Selbstbestimmung» zugesichert. Das palästinensische Volk brauche eine «klare politische Perspektive», teilte das Weiße Haus weiter mit.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind mehr als 1200 Menschen getötet und rund 240 Geiseln nach Gaza verschleppt worden.

Israel reagierte mit massiven Luftangriffen, einer Blockade des Küstengebiets und begann Ende Oktober mit einer Bodenoffensive. Diese hat Israel nun auch auf den Süden ausgeweitet, wohin Hunderttausende schutzsuchende Zivilisten nach Aufforderung Israels geflüchtet waren. Laut der Hamas-Gesundheitsbehörde wurden im Gazastreifen bisher schon mehr als 15.500 Menschen getötet. Überprüfbar ist dies derzeit nicht.

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