Das Corona-Virus hat viele Menschen auseinandergerissen. Er in Deutschland, sie in Thailand, seit fast einem Jahr getrennt. Hier, so scheint es, hat man das Problem einigermaßen im Griff. In Deutschland leider nicht. Es ist abzusehen, dass es noch länger dauern wird, bis Touristen aus Deutschland nach Thailand einreisen dürfen. Das ist für viele Menschen unerträglich, aber es gibt keine Alternative außer skypen, um sich aus der Ferne zu begegnen.
Eine große Anzahl von Menschen leugnet diese Erkrankung, trifft sich ohne Masken und Sicherheitsabstand und fordert ihre grundgesetzlich garantierte Freiheit zurück. Gleichzeitig verletzen sie die ebenfalls grundgesetzlich garantierte Unverletzbarkeit derer, die sich an die vorgegebenen Auflagen halten. Diese „Querdenker“ haben den Ernst der Lage offensichtlich noch nicht begriffen. Der Lockdown wird überall wieder verschärft, aber den „Querdenkern“ scheint das nicht zu imponieren. Bis sie selbst auf der Intensivstation landen. Dann ist das Jammern nicht mehr zu überhören. Bisher sind 13.119 Menschen (Stand 18.11.2020) allein in Deutschland an dieser Pandemie gestorben, weltweit sind es weit über eine Million. Und täglich werden es mehr, weil Uneinsichtige glauben, sie könnten auch in dieser Zeit Partys feiern ohne Rücksicht auf die verordnete Maskenpflicht und Abstandsregeln. Es ist meiner Meinung nach höchste Zeit, hier strenger durchzugreifen. Jede Großveranstaltung ohne Einhaltung der vorgegebenen Maßnahmen erhöht die Zahl der Infizierten. Gleichzeitig gehen ganze Wirtschaftszweige zugrunde. Wann gab es zuletzt eine Pandemie? Die für ihre Freiheit demonstrierenden vorwiegend jungen Leute glauben offenbar immer noch, diese Corona-Erkrankung ist so etwas wie eine Grippewelle, die schnell vergeht. Tatsache ist, diese weltweit grassierende Erkrankung wird die Welt für immer verändern. Selbst wenn sie durch medizinische Mittel eingedämmt oder sogar besiegt werden könnte, bleibt sie der Welt erhalten, nimmt sich nur einen Winterschlaf. In meinem thailändischen Umfeld trägt man auch heute noch Maske und hält den Abstand ein. Wir wollen Vorbilder sein für eine Generation, der die Lockdowns „schnuppe“ sind. Wenn wir nicht gemeinsam gegen dieses Virus ankämpfen, haben wir keine Chance. Jetzt ist der Staat gefragt. Jede Zurückhaltung verstärkt die Krise nur. Es geht schließlich um Leben und Tod. Wir wollen und dürfen uns nicht daran gewöhnen, mit dieser Krankheit zu leben, aber wir wollen auch nicht zusehen, wie diese „Querdenker“ (denken sie überhaupt?) allen Anordnungen zum Trotz munter weiter feiern. Die Welt schaut gebannt auf den kurz vor der Zulassung stehenden Impfstoff von Biontech aus Mainz. Vielleicht wird die Pandemie dadurch besiegt – aber der Ausgang ist offen.
Australien und Neuseeland haben es ja auch in den Griff bekommen, im Gegensatz zu USA und UK. Alle vier angelsächsisch, demokratisch und westlich geprägt und damit durchaus vergleichbar.