Deutsche Wirtschaft wächst wieder

Bundesamt legt Daten vor

Foto: epa/Focke Strangmann
Foto: epa/Focke Strangmann

WIESBADEN (dpa) - Europas größte Volkswirtschaft fasst im Winter wieder Tritt. Vor allem die Konsumfreude der Verbraucher und der Boom am Bau schieben das Wirtschaftswachstum an. Auch das Wetter spielt mit.

Gestützt vom Bauboom und der Kauflust der Verbraucher hat die deutsche Wirtschaft zum Jahresanfang wieder Fahrt aufgenommen. Nach der vorangegangenen Schwächephase stieg das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2019 vorläufigen Angaben zufolge um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Detaillierte Daten will das Statistische Bundesamt am Donnerstag (0800 Uhr) in Wiesbaden veröffentlichen.

Die Verbraucher sind dank der historisch guten Lage auf dem Arbeitsmarkt und gestiegener Einkommen in Kauflaune. Die Baubranche profitierte auch von dem vergleichsweise milden Winter. Zugleich investierten Unternehmen im ersten Quartal mehr in Maschinen und andere Ausrüstungen. Gemischte Signale kamen den Angaben zufolge vom Außenhandel. Internationale Handelskonflikte belasten die exportorientierte deutsche Wirtschaft.

Ökonomen sind allerdings skeptisch, ob der Schwung anhält. So rechnet die Deutsche Bundesbank mit einem Dämpfer im zweiten Quartal. Die Wirtschaftsleistung dürfte das im Winter erreichte Niveau, «das durch verschiedene Sondereffekte begünstigt worden war, wohl kaum überschreiten», heißt es im aktuellen Monatsbericht der Notenbank.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) warnte mit Blick auf die globale Entwicklung jüngst vor eskalierenden Handelskonflikten und Schwachstellen im Finanzsystem. «Die Aussichten bleiben schwach, und es gibt viele Risiken, die einen dunklen Schatten auf die Weltwirtschaft und das Wohlergehen der Menschen werfen», resümierte OECD-Chefökonomin Laurence Boone.

Bereits im zweiten Halbjahr 2018 hatte Europas größte Volkswirtschaft belastet von internationalen Handelskonflikten und Problemen der Autoindustrie bei der Umstellung auf den Verbrauchs- und Abgasmessstandard WLTP einen Schwächeanfall erlitten. Zum Jahresende stagnierte die Wirtschaftsentwicklung, im dritten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt sogar geschrumpft.

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