Den Fischteich in Nong Khai renovieren

In gut zwei Tagen Arbeit wälzen zwei Löffelbagger tonnenweise Erde um

Die große Arbeit konnte wie geplant zu Ende gebracht werden, dann fing es auch schon stark zu regnen an. Fotos: hf
Die große Arbeit konnte wie geplant zu Ende gebracht werden, dann fing es auch schon stark zu regnen an. Fotos: hf

Es ist wohl fünfzehn oder mehr Jahre her, seit wir den riesigen Fischteich in Nong Khai zum letzten Mal saniert haben. Da die Ränder immer mehr unterspült waren, brachen große Stücke des Erdreichs ab, ganze Schrauben-, Ölpalmen und Bambusgruppen fielen zuletzt in den Teich.

Die Vorbereitungen für die ganze Aktion begannen schon vor mehreren Monaten, mit dem Beginn der Trockenzeit. Damals haben meine Leute angefangen, den riesigen Fischteich abzupumpen, mit ganz simpler Technik. Er wird einzig und allein durch den Regen gespiesen und diese ungeheure Menge an Wasser reicht normalerweise auch durch die ganze Trockenzeit, so dass zwar der Pegel absinkt, aber es war bis jetzt immer genug Wasser da, dass die zum Teil 30 kg schweren Fische problemlos überleben.

Mechanisierte Saurier bei der Arbeit

Nach dem Versetzen der Fische in einen anderen, benachbarten Teich blieb unser gigantisches Loch sicher sechs Wochen völlig trocken, so dass auch der Grund gänzlich austrocknen konnte. Erst danach konnten die tonnenschweren Löffelbagger einfahren, ohne gleich im Schlamm zu versinken.

Die beiden Löffelbagger vertiefen den vom Wasser geleerten Fischteich und erhöhen die Ränder gleichzeitig.
Die beiden Löffelbagger vertiefen den vom Wasser geleerten Fischteich und erhöhen die Ränder gleichzeitig.

Gegen 8 Uhr legten sie los und beseitigten erstmals die paar Pflanzen, die ihnen den Weg verstellten: Schraubenpalmen, die typischerweise am Meer stehen, nicht an Fischteichen weit im Landesinneren. Ich hatte sie von Pattaya mitgebracht, sie machten sich gut zusammen mit den Sombrero Bäumen aus Südamerika, aber ihre Blätter haben scharfe Stacheln… Mehr als einmal habe ich mir die Beine an ihnen arg aufgekratzt, so dass ich am Schluss ganz froh war, dass am Schluss nur zwei übrigblieben.

Diesen gigantischen Maschinen bei der Arbeit zuzusehen ist ein reines Vergnügen, das ist gewissermaßen Sandburgen-Bauen für Riesen. Diese Löffelbagger wirken wie Dinosaurier, recken die Hälse, schnappen sich Erde und befördern sie gekonnt an einen anderen Ort, verändern ganze Landschaften im Nu.

Radikales Beseitigen ermöglicht Neues

Schön gewachsen über die Jahre waren zum Beispiel die Ölpalmen am Rand des Teiches. Einige sind zwar vor den Arbeiten in den Teich gesunken, andere aber hätte man durchaus retten können. Nicht dass ich im Ernst Öl gewinnen wollte, mir gefiel einfach ihr sattes Grün, der kräftige, gesunde Wuchs, ihre Größe. Aber die Größe war gleichzeitig das Problem: Sie beeinträchtigten unsere Sicht von der Terrasse auf den Fischteich. Deshalb ließ ich sie radikal beseitigen.

Der Motor eines Traktors treibt die Pumpe an: Mit dieser so simplen Technik wurde der Fischteich geleert.
Der Motor eines Traktors treibt die Pumpe an: Mit dieser so simplen Technik wurde der Fischteich geleert.

Das erledigten die großen Maschinen im Nu, von Hand wäre das ein großes Stück Arbeit geworden… Sie wurden in die neue Böschung eingebaut, vermodern dort und verbessern den Grund. Vor Jahren hätte ich ihr Verschwinden bedauert und wohl versucht, sie zu bewahren. Nicht mehr heute, das hat mit Erfahrung zu tun. In den Tropen wächst „Ersatz“ in Windeseile heran, wenn man sich mit schnell wachsenden Pflanzen auskennt. Und das tue ich ein wenig. Das radikale Beseitigen gibt mir deshalb die Möglichkeit, etwas Neues zu pflanzen.

Nach gut zwei Tagen war die ganze Arbeit erledigt. Auf drei Seiten ist der Rand des Teiches nun 2 Meter breiter, an der Stirnseite ganze 5 Meter, auch da können wir viel pflanzen. Der Fischteich ist nun wieder 2 Meter tiefer und jetzt warten wir lediglich auf den Regen.

Zwei Tage nach Abschluss der Arbeiten ist der Regen tatsächlich gekommen. Erste Pfützen haben sich gebildet. Mehr Regen ist nötig. Er wird bestimmt kommen.


Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!

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