Gegen Vergeudung – für mehr Effizienz

Grauenhafte Rechnungen für Gänsefutter, Strom aus der Solaranlage manchmal gratis

Unsere vielen Gänse haben einen gigantischen Appetit, pro Monat kostet das Futter über 20.000 Baht. Fotos: hf
Unsere vielen Gänse haben einen gigantischen Appetit, pro Monat kostet das Futter über 20.000 Baht. Fotos: hf

Wir lieben unsere Gänse, und wir hatten noch nie so viel Nachwuchs wie in diesem so erfolgreichen Jahr. Aber sie fressen enorm viel, und das geht richtig ins Geld: Pro Monat kostet uns ihr Futter mehr als 20.000 Baht.

Wir hatten die vergangenen 9 Monate viel Glück im Gänsestall: Momentan laufen im Garten tagsüber rund 60 Stück frei herum, nur nachts werden sie zu ihrem Schutz vor Waranen und Schlangen eingesperrt. Sie sind zwischen drei und fünf Monaten alt, viele schlachtreif. Denn schlachtet man sie zu spät, werden sie grauenhaft zäh. Sie genießen (noch) eine kurze, tolle Jugend, einige frühreife Ganter bespringen bereits junge Damen, sie sind alle lärmig und aufgekratzt.

Zuchttiere oder festlicher Gänsebraten

Bald allerdings entscheidet sich ihr Schicksal: Entweder werden sie geschlachtet, tiefgefroren und zu Martini oder Weihnachten als köstlicher Gansbraten verzehrt. Oder aber sie werden zu Zuchttieren, gewinnen so fast „ewiges“ Leben. Wer daran denkt, hier in Thailand selber Gänse zu halten, was interessant und erfüllend ist, sollte sich jetzt bei uns melden: Sie sind gerade nun ausgewachsen, man kann ihr Geschlecht relativ einfach bestimmen, und sie sind robust, das heißt es besteht keine Gefahr mehr, dass eine Krähe oder kleine Schlange sie einfach so umbringt.

Ich pflanze noch mehr Bananen, weil die Gänse scharf auf die leckeren Blätter sind, Früchte essen sie nicht.
Ich pflanze noch mehr Bananen, weil die Gänse scharf auf die leckeren Blätter sind, Früchte essen sie nicht.

Billig sind solche Zuchtgänse übrigens nicht, reinrassige Toulouse-Gänse kosten hierzulande allgemein 5.000 Baht pro Stück, unsere billigsten Hybride (auch ganz tolle Vögel) kosten 2.500 Baht pro Gans.

Weil unsere Tiefkühler schon bald voll sein werden, verkaufen wir tiefgefrorene Gänse noch bis am 17. Juli 2024 zum reduzierten Preis von 400 Baht pro Kilo (normalerweise 600 Baht pro Kilo): Das ist zwar immer noch teuer (vor allem im Vergleich zu Ente), aber doch ein Drittel weniger als normal. Aber: Sie müssen den zukünftigen Braten bis zum Fest im eigenen Tiefkühler lagern, deshalb der Nachlass.

Gänse wachsen langsam, fressen viel

Ein Dach schützt das Futter vor Regen.
Ein Dach schützt das Futter vor Regen.

Ich habe hier mal ein Bild gemacht von der monatlichen Futtermenge, die wir uns für unsere Gänse anliefern lassen. Die Kosten dafür sind rund 20.000 Baht, schon 10 Prozent billiger oder effizienter, als wenn wir die vielen 30 bis 40 kg Säcke einzeln kaufen würden. Es handelt sich im Speziellen um ungeschälten Reis, grob gemahlenen Mais, Entenfutter und Futter für Babyschweine, letzteres lieben vor allem die kleinen Gänse und wachsen wie junge Hunde oder eben „schweinisch“. Dazu kommt jede Menge Heu und Bananenblätter, die sie lieben, Bananen (Früchte) verschmähen sie hingegen.

Bananenblätter können wir noch viel mehr produzieren, ich habe eben wieder neue Stauden dazu gekauft. Und für das Futter haben wir nun (in der Regenzeit) kleine Unterstände bereitgestellt, damit es bei Niederschlägen nicht nass wird, verdirbt. Die heiklen Gänse fressen weder nasses Heu noch nasses Getreide, nasses Futter lassen sie links liegen.

Die Thai-Gärtner allerdings dazu zu bringen, Futter NUR NOCH an geschützten Orten zu platzieren, war eine Herkulesaufgabe.

Auch sind sie, seit wir eine Solaranlage haben, der Meinung, elektrische Energie sei gratis und lassen die Fans am geschützten Arbeitsplatz auch laufen, wenn sie ganz woanders arbeiten. Dass ich zuerst einmal die Batterien voll aufladen will, begreifen weder die Gärtner noch der besser ausgebildete Thai-Schwager. Erst danach ist die zusätzliche Energie frei und kann von mir aus versaut werden.


Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!

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