Vor ein paar Tagen gab es erste und auch starke Gewitter: Wie befreiend, wie angenehm! Immer dann blüht auch der „Brasilianische Bohnenbaum“ mit seinen attraktiven violetten Blüten, die an die Klitoris erinnern. Und auch die frisch gepflanzten Bananen erfreut das kühle Nass.
Ich bin ja nun nicht der Einzige, der das so wahrnimmt: Die gefühlten (und gemessenen) Temperaturen im April und Mai werden hierzulande immer extremer, sie sind für Ältere (wie mich) kaum mehr erträglich. Groß war deshalb die Freude über die ersten, heftigen Gewitter, als sie endlich eintrafen und wenigstens vorübergehend Kühle und Linderung brachten. In Zukunft werde ich Thailand während dieser Zeit wohl eher verlassen.
Clitoria racemosa oder Bohnenbaum…
Auf dem Pflanzenmarkt in Nordpattaya bot vor ein paar Monaten ein Händler erstmals die Clitoria racemosa an, und zwar für einen stolzen Preis. Das ist ein Baum aus Südamerika, wo er auch als Sombrero bekannt ist, weil er schnell wächst und deshalb rasch Schatten spenden kann. Er bringt bezaubernde violette Blüten hervor aus denen später lange, flache, grüne Bohnen werden, die sehr attraktiv sind. Als wir die korrekten Namen noch nicht kannten, haben wir ihn deshalb „Brasilianischer Bohnenbaum“ genannt.
Seinen wissenschaftlichen Namen (Clitoria racemosa) verdankt er seinen Blüten (gerade jetzt sind sie im Garten zu sehen), die manchen Betrachter an die Klitoris erinnern. Sie auch waren der Grund dafür, dass ich vor vielleicht 15 Jahren ein paar Samen davon aus Fortaleza in Brasilien hierher mitnahm. Ich bilde mir ein, dass die Exemplare, die nun auf dem Pflanzenmarkt angeboten wurden, Nachkommen von meinen ersten Bäumen hier in Thailand sind. Wenn es tatsächlich so ist, freut mich das, und wenn es nicht so sein sollte, stört es mich nicht.
Auch die Bananen genießen den Regen
Schon vor den ersten Gewittern haben wir diverse Bananen verschiedenster Sorten frisch gepflanzt. Fast alle Bananen lieben sonnige Standorte, aber auch viel Wasser, jedoch nicht Staunässe. Alle Setzlinge haben wir in einem Durchmesser von 90 Zentimetern mit von den Gänsen verschissenem Stroh belegt. Einerseits ist das hervorragender organischer Dünger, aber andererseits (und eigentlich wichtiger) schützt das Stroh vor Austrocknung und Verbrennungen. Dank dieser einfachen Maßnahme (und täglicher Wässerung) gedeihen diese neuen Bananen und neuen Sorten nun ganz prima.
Beim letzten Angriff einer großen Schlange auf unseren Hühnerstall kamen vier der sechs verbliebenen braunen Legehennen ums Leben. Gestartet waren wir rund neun Monate vorher mit zwanzig Küken. Seitdem haben wir also 90 Prozent unserer so fleißigen Legehennen verloren, eine katastrophale Bilanz fürwahr. Das Gehege war naturnah gestaltet, Büsche und Bäume standen darin, totes Holz, auch ganze Blätterhaufen waren vorhanden, wo sich die Schlangen sehr gut verstecken konnten. Das haben wir in einem ersten Schritt alles abgeräumt. Die Umgebung des großen Hühnerhauses ist jetzt frei geräumt, offen, jederzeit einsehbar.
Jetzt können wir darum herum neue, hohe Metallmaschen-Zäune installieren und vorher alle Löcher zum eigentlichen Hühnerhaus radikal verstopfen. Erst dann werden wir neue Küken zulegen, vorsichtig aufziehen, bis sie anfangen Eier zu legen: Diese braunen Legehennen sind sehr fleißig, legen praktisch jeden Tag ein Ei, doch sonntags niemals zwei. Doch das reicht wirklich…
Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!