KAIRO/NEW YORK: Eine Delegation des UN-Sicherheitsrats ist nach Ägypten gereist und und hat dort ein Lagerhaus mit Hilfsgütern für Menschen im Gazastreifen besucht. Geplant sei auch ein Besuch des Grenzübergangs Rafah, teilte das ägyptische Außenministerium am Montag mit.
Man wolle der Delegation unter anderem die Abläufe zeigen bei der Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Es gehe auch darum, die «von der israelischen Seite auferlegten Hürden» zu identifizieren, die es bei der Einreise von Lkw mit Hilfsgütern und der Ausreise von verletzten Palästinensern zur Behandlung in ägyptischen Krankenhäusern gibt.
Im UN-Sicherheitsrat war kürzlich ein Resolutionsentwurf für eine sofortige humanitäre Feuerpause im Gaza-Krieg gescheitert. Die USA als wichtigster Verbündeter Israels hatten den Aufruf mit einem Veto blockiert. Der Besuch der UN-Delegation komme zu einer «sehr wichtigen Zeit», sagte der ägyptische Ministeriumssprecher.
Ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds sagte der Deutschen Presse-Agentur, angereist seien unter anderem die UN-Botschafter aus Russland, China, Brasilien, Südkorea, Japan und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Delegationen des UN-Sicherheitsrats reisen regelmäßig in Konfliktgebeiete weltweit, unter anderem um ihre diplomatischen Ziele voranzutreiben oder um sich aus nächster Nähe über eine Lage zu informieren. Meist veröffentlichen die Delegationen anschließend auch Berichte zu Ergebnissen ihrer Reisen, teils ziehen sich diese Veröffentlichungen aber über Monate oder sogar Jahre hin.