Coronavirus: Brite kämpft in Phuket um sein Leben

In Bangkok trägt man wieder Atemmaske: Wegen der starken Luftverschmutzung und als Schutz gegen das chinesische Coronavirus. Foto: epa/Narong Sangnak
In Bangkok trägt man wieder Atemmaske: Wegen der starken Luftverschmutzung und als Schutz gegen das chinesische Coronavirus. Foto: epa/Narong Sangnak

PHUKET: Ein britischer Tourist kämpft derzeit in Phuket um sein Leben und ist vermutlich das erste westliche Opfer des grippeähnlichen, chinesischen Coronavirus.

Der 32-Jährige wurde in ein Krankenhaus in Phuket eingeliefert, nachdem er auf Koh Phi Phi eine Infektion beider Lungenflügel erlitten hatte. Da seine Lungen dem Transport in Flughöhe nicht standhalten würden, wurde er mit einem Wasserflugzeug nach Phuket transportiert. Im Krankenhaus stellten die Ärzte fest, dass seine Symptome mit dem chinesischen Coronavirus übereinstimmen. Die Chirurgen in Phuket führten Rohre in Ashs Rücken ein und leiteten zwei Kilogramm Flüssigkeit aus seiner kollabierten Lunge ab.

Die Eltern des Erkrankten, beide 55, sagten in den Medien, dass sie jedem raten, der nach Asien reist, eine Atemmaske zu tragen: „Besorgen Sie sich eine Maske. Jeder hier trägt eine Maske, es gibt überall Leute, die husten.“

In China ist die Zyahl der bestätigten Coronavirusfälle sprunghaft auf 200 gestiegen. Doch gehen Forscher am britischen Zentrum für die Analyse globaler Infektionskrankheiten am Imperial College London davon aus, dass die Ausbreitung der Krankheit sehr viel größer ist als bisher bekannt. Sie schätzen die Zahl der Patienten auf mehr als 1.700. So wird jedoch befürchtet, dass die chinesischen Behörden probieren, das wahre Ausmaß des Problems zu verschleiern.

Das Virus wurde bei einer Chinesin in Thailand und einem Chinesen in Japan nachgewiesen – beide hielten sich zuvor in Wuhan auf.

Mit der gerade laufenden Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest am kommenden Samstag wächst die Gefahr einer Übertragung des Virus. Bei der größten jährlichen Völkerwanderung sind einige Hundert Millionen Chinesen unterwegs. Asiatische Nachbarn und mehrere Flughäfen in anderen Ländern weltweit, so auch in Thailand, haben wegen der neuen Lungenkrankheit inzwischen Fieberkontrollen oder andere Schutzmaßnahmen bei der Einreise aus Wuhan eingeführt. Thailand ist bei Chinesen ein beliebtes Ziel für einen Urlaub während der Feiertage zum chinesischen Neujahrsfest.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Marco Egloff 22.01.20 01:15
Flash back
Ich habe während der SARS Epidemie in einem Chinesischen Kernkraftwerk als Inbetriebsetzer gearbeitet. Bei der Ankunft in Schanghai : Leute mit Ganzkörperschutzanzügen betraten das Flugzeug und haben bei allen Passagieren Fieber gemessen. Erst als alle als Fieber frei galten aussteigen. Alle Arbeitskollegen die entweder über Hongkong oder aus Kanada (waren die Spezialisten für den Schwerwasserreaktor) mussten ausnahmslos für 3Wochen in Quarantäne. Ansonsten täglich 2 mal Fieber messen.
Hier und jetzt lässt man hundertausende aus China einreisen. Flüge aus Wuhan verbieten, Quarantäne für alle Chinesen wäre wohl angemessen.
Aber geht nicht, Geld und eine miese Touristenstatistik sprechen dagegen.
Ps. So eine Narrengesichtsmaske ist wie hier oft getragen nützt nur dem Verkäufer, da wirkungslos. Es braucht spez. Masken.
Besser zuhause bleiben bis der Ansturm der Neujahrsfeiernden vorüber ist.
Rolf Zimmermann 21.01.20 15:48
Virus
Also ich kann mir auch vorstellen , das der Virus möglicherweise über die Klimaanlage im Flugzeug sein Weg geht , vielleicht sollten die klimakanäle Grundsätzlich nach jedem Flug desinfiziert werden . Und interessant wäre auch , ob sich Flugbegleiter krank gemeldet haben .