Machtvakuum macht Lage in Haiti noch schlimmer

​«Miami Herald» 

In Port-au-Prince protestieren Haitianer und fordern den Rücktritt von Premierminister Henry. Foto: epa/Johnson Sabin
In Port-au-Prince protestieren Haitianer und fordern den Rücktritt von Premierminister Henry. Foto: epa/Johnson Sabin

MIAMI: Zu der eskalierenden Bandengewalt im Karibikstaat Haiti schreibt der «Miami Herald» am Donnerstagnachmittag (Ortszeit):

«Haiti steht erneut am Rande des Staatskollaps. Der Ausnahmezustand wurde verhängt, da befürchtet wird, dass die haitianische Nationalpolizei von gewalttätigen Bandenmitgliedern überwältigt wird, bevor eine seit langem geplante multinationale Mission unter kenianischer Führung eintrifft. Die unterlegene haitianische Polizei kämpft gegen eine vereinigte Front von Banden (...). Ein Machtvakuum - wer hat hier das Sagen? - macht die Lage noch schlimmer. (...) Die nächste Sorge ist ein Massenexodus von Haitianern nach Südflorida, um dem Chaos zu entkommen. (...)

Vor 14 Monaten begannen die USA, auf eine Lösung der Vereinten Nationen für die zunehmend angespannte Lage in Haiti zu drängen. Kenia erklärte sich bereit, 1000 Polizisten zu entsenden, um die gewalttätigen Banden zu kontrollieren, doch der Plan scheiterte immer wieder. Jetzt ist es noch schwieriger, eine Lösung zu finden. Können Polizeibeamte wirklich die Ordnung in einem Land wiederherstellen? (...) Langfristige Lösungen setzen jedoch voraus, dass die Ursachen von Armut, Ungleichheit und Chancenlosigkeit angegangen werden, die zu Instabilität führen.»

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