Aung San Suu Kyi trifft erstmals ihre Anwälte

Foto: epa/Martin Divisek
Foto: epa/Martin Divisek

NAYPYIDAW: Die unter Hausarrest gestellte Regierungschefin von Myanmar, Aung San Suu Kyi, hat am Montag erstmals seit dem Militärputsch von Anfang Februar Zugang zu ihren Anwälten bekommen. Vor einem persönlichen Gerichtstermin in der Hauptstadt Naypyidaw habe die 75-Jährige in einem gesonderten Raum eine halbe Stunde Zeit bekommen, um sich mit ihrem Verteidigungsteam zu beraten, sagte der Anwalt Thae Maung Maung der Deutschen Presse-Agentur. «Sie ist bei guter Gesundheit», erklärte der Jurist.

Suu Kyi wurde seit dem Umsturz nicht mehr öffentlich gesehen und wird an einem unbekannten Ort festgehalten. «Sie hat uns gesagt, dass sie nicht einmal weiß, wo sie derzeit genau lebt. Sie hat keinerlei Zugang zu Informationen oder zu Zeitungen, und sie weiß nicht, was in Myanmar derzeit passiert», sagte das Verteidigungsteam am Telefon.

Die Justiz beschuldigt die Friedensnobelpreisträgerin verschiedener Vergehen, darunter Verstöße gegen die Außenhandelsgesetze, ein Staatsgeheimnisgesetz aus der Kolonialzeit und die Corona-Maßnahmen. Am schwersten wiegt bislang der Vorwurf, «Anstiftung zum Aufruhr» betrieben zu haben. Alle bisherigen Gerichtstermine waren per Videoschalte durchgeführt worden, ohne dass Suu Kyi mit ihren Verteidigern reden konnte.

Die entmachtete Politikerin habe betont, dass 30 Minuten nicht ausreichten, um mit ihren Rechtsanwälten alle Fälle zu besprechen. Sie habe diese deshalb gebeten, beim Richter ein weiteres Treffen zu beantragen, hieß es in einer Mitteilung. Auch habe Suu Kyi dem Volk ihre besten Wünsche gesendet. Anschließend bekamen die Anwälte auch Zugang zum ebenfalls festgesetzten Staatspräsidenten Win Myint. Die eigentliche Anhörung wurde vom Richter auf den 7. Juni vertagt.

Das südostasiatische Land versinkt seit dem Putsch in Chaos und Gewalt. Das Militär unterdrückt jeden Widerstand mit brutaler Härte. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind bereits mindestens 818 Menschen getötet worden. Fast 5400 wurden festgenommen.

Suu Kyi hatte bereits in der Vergangenheit insgesamt 15 Jahre unter Hausarrest gestanden. Nach der Einleitung demokratischer Reformen war sie 2016 faktische Regierungschefin geworden. Sie ist beim Volk sehr beliebt und hatte sich bei der Parlamentswahl im November eine zweite Amtszeit gesichert. Beobachter glauben, dass sie den Generälen, die das frühere Birma Jahrzehnte lang mit eiserner Faust regiert hatten, zuletzt zu gefährlich geworden sein soll. Die Junta begründete den Putsch hingegen mit angeblichem Wahlbetrug.

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Ling Uaan 26.05.21 15:20
Gut gebrüllt Löwe, und nun?
Von nichts passiert nichts, fordern, mahnen, warnen tun viele, da sind die Medien voll von.
Auch Konzerte müssen von jemanden organisiert werden.
Was sind ihre nächsten Schritte?

Einen Militärschlag gegen Myanmar, ich bitte sie.
Chris Hubert 26.05.21 14:32
Und die ganze Welt sieht einfach nur zu...
Und die ganze Welt sieht einfach nur zu...

Es macht mich krank und richtig wütend zugleich das hier von den Regierungen weltweit ausser einem Aufschrei, vieler Worte und geplanten Restriktionen gegen die Putschisten rein gar nichts unternommen wird.

Selbst Thailand unternimmt nichts, keine Hilfe, kein Androhungen gegen dieses mörderische Regime, aber die Wanderarbeiter dürfen ihre Häuser bauen, ihre Fische fangen etc. etc.
Auch wenn dort hunderte Kinder, Frauen und alte Menschen umgebracht werden juckt es anscheinend niemanden, nicht mal im Ansatz, traurig, traurig....

Ich fordere die Staatengemeinschaften hiermit auf sofort militärisch gegen diese Putschisten einzuschreiten. Auf die Anklagebank mit diesen Verbrechern und dann Dank der geltenden Todesstrafe sie ihrem selbstgewähltem Schicksal zuführen!!!

Am Ende noch mein Wunsch nach Frieden und Hilfe für das gedemütigte und geprügelte Volk Myanmars!

"SET AUNG SAN SUU KYI FREE" IMMEDIATELY

Aufruf an die Stimme der Musiker dieser Welt, bitte setzt erneut ein Zeichen der Menschlichkeit
LIFE AID FOR AUNG SAN SUU KYI

(15 Jahre Hausarrest und erneut weggesperrt sind mehr als Grund genug.)
Beispiel:
Das Nelson Mandela 70th Birthday Tribute Concert war ein Solidaritätskonzert für den südafrikanischen Politiker Nelson Mandela (1918–2013). Es fand anlässlich Mandelas 70. Geburtstag am 11. Juni 1988 im Wembley-Stadion in London statt.
Textauszug von:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nelson_Mandela_70th_Birthday_Tribute_Concert