Aufforstung abgebrannter Wälder

Mit einem groß angelegten Aufforstungsprojekt sollen Chiang Mais Wälder wieder ergrünen. Foto: The Thaiger
Mit einem groß angelegten Aufforstungsprojekt sollen Chiang Mais Wälder wieder ergrünen. Foto: The Thaiger

CHIANG MAI: Das Ministerium für natürliche Ressourcen und Umwelt plant in Zusammenarbeit mit der königlichen Forstbehörde, Wälder, die dieses Jahr in der Provinz Chiang Mai Bränden zum Opfer fielen, die durch rücksichtslose Brandrodung herbeigeführt wurden, wieder aufzuforsten.

Die Kampagne, die unter Mithilfe staatlicher und privatwirtschaftlicher Akteure umgesetzt werden soll, zielt auf das Pflanzen von 10 Millionen Setzlingen in den abgebrannten Gebieten ab, da­runter Padauk, Teak, Rosenholz und andere wirtschaftlich erträgliche Bäume. Der Auftakt zu der lobenswerten Aufforstungsaktion erfolgte passenderweise am nationalen Baumtag am 21. Mai. Gemäß der königlichen Forstbehörde wurden zwischen März und April dieses Jahres etwa 55.266 Rai oder 0,18 Prozent des Gesamtwaldbestandes in Thailand (30.148 Millionen Rai) durch Brände vernichtet. Den größten Schaden erlitt die Provinz Chiang Mai mit 17.771 Rai. Die Behörden ermitteln in der Nordprovinz in 962 Fällen, die strafrechtlich verfolgt werden.

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Markus Boos 24.05.20 20:14
Nicht ganz
Herr Harms. Denn es war die Rede von versehentlich entstandene Brände. Eben durch Das Abfackeln von Feldern. Ist schon klar, dass hier das Ganze traditionell geschieht. Für Ihre ergänzenden Infos will ich Ihnen danken. Das hab ich schlicht nicht gewusst. Dachte dass hier jeder für sich arbeitet. So bin ich dankbar dieses Forum zu kennen. Bleiben Sie gesund. Danke
Oliver Harms 24.05.20 15:40
Herr Boos sich verwechseln da etwas.
Brandrodung soll neue Ackerflächen schaffen und was sie meinen ist abbrennen
von Zuckerrohr zur vereinfachten Ernte bzw abbrennen von Feldern nach der Ernte.
(Letztere Methode war bis zu ihrem Verbot auch in Deutschland so durchgeführt worden,da
die Asche den Boden düngt und fruchtbar macht.)
Erntemaschinen gibt natürlich auch in Thailand und wie auch in DACH durch aus üblich gibt es Lohnunternehmen die mit ihren Maschienen über Land ziehen und gegen Entgeld die Felder
abernten.
Es gibt übrigens Abfallwirtschaft auch auf dem Land nur eben nicht immer Flächendeckend
und auch nicht immer in kurzen Abholintervallen.Hinzu kommt,dass sie auch nicht alles abfahren.
Was sollen die Leute also anderes machen als Feuer?
Im übrigen,ist ja so,das es in DACH selbst in den 70er/80er Jahren noch genau so war.
Wer einen Ofen hatte,hat dort auch nicht nut Kohle oder Holz verfeuert sondern allerlei Müll
mit reingeworfen und die Unkrautfeuer in den Gräben am Feld waren auch normal.
Ingo Kerp 24.05.20 13:53
Das ist zwar eine nette Maßahme, die abgebranten Flächen wieder zu bepflanzen, die Frage ist, was bringt das? Brandrodungen sind illegal. Wie wäre es, wenn man dagegen vorgehen würde und mal ein paar Exempel statuieren würde, das den bisherigen Feuerteufeln angst und bange wird, wenn sie nochmal ans Abfackeln denken?
Markus Boos 24.05.20 11:57
Aufforsten ist gut
Aber wäre es nicht an der Zeit, gegen diese unsäglichen Brandrodungen vor zu gehen? Hierzu wurde auch schon erwähnt, dass Brandrodung eben die günstiger Erntemethode ist. Müssten da die Behörden nicht über Massnahmen nachdenken, welche die Bauern für eine legale Ernte motiviert? Ich denke da an gemeinsam nutzbare Maschinen, die von einer Cooperative gestellt werden.
Rainer Hasler 24.05.20 11:56
Rührend diese Massnahme
Noch ist die Regenzeit hier in Chiang Mai noch nicht richtig angebrochen, aber schon wird wieder fröhlich Feuer gemacht: Im Garten, im Wald, an den Böschungen und in jeder Vertiefung, die sich anbietet. Nicht zum Cervelat bräteln, nein um Abfälle aller Art zu entsorgen. Wer nicht feuern will, der entsorgt seine Abfälle aus dem fahrenden Auto an die vielen langen Böschungen... Es gibt zwar Abfallsäcke, aber die kosten etwas.
Das erinnert mich an die Zeit vor 1990 in der Schweiz. Da hatte fast jede Gemeinde eine oder mehrere Abfallhalden, die meist privat betrieben wurden. Dort durfte man entsorgen und dort hat es immer gemottet und gestunken. Um 1988 rum erliess der Bund ein neues Gesetz, das das Entsorgen und das Verbrennen von Abfällen strikte verbat. Gleichzeitig wurden alle Kantone und Gemeinden dazu verpflichtet Abgabestellen für das Entsorgen der Abfälle einzurichten. Seither funktioniert das recht gut in der Schweiz. Wenn Thailand etwas ändern will, dann muss es von oben nach unten durchgesetzt werden und gleichzeitig muss man auch Annahmestellen für den Abfall einrichten. Zwingend dazu gehört, dass dann die Recycling-Kette zusammen mit der Privatwirtschaft geschlossen wird. Man muss ja das Rad nicht neu erfinden, aber man könnte ja mal im Ausland schauen, wie es da gemacht wird.