LESBOS: Vier junge Männer aus Afghanistan müssen sich am Samstag auf Lesbos einer ersten Anhörung wegen des Großbrands im Flüchtlingslager Moria stellen. Die Staatsanwaltschaft der Insel wirft ihnen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Brandstiftung vor, berichtete am Donnerstag die griechische Tageszeitung «Kathimerini». Die 19- und 20-Jährigen waren am Dienstag auf der Insel festgenommen worden.
Zwei weitere Verdächtige im Alter von 17 Jahren waren einen Tag nach dem Feuer in einer großen Gruppe Minderjähriger aufs griechische Festland gebracht und später in Camps in Nordgriechenland festgenommen worden. Sie sollen am Montag auf Lesbos vor Gericht erscheinen.
Das Flüchtlingslager Moria war vergangene Woche bei einem Großbrand fast völlig zerstört worden. Nach Unruhen im Lager waren an verschiedenen Orten fast zeitgleich Brände entstanden, die sich bei starkem Wind zu dem verheerenden Großbrand entwickelten. Die griechische Regierung sprach bald von Brandstiftung seitens der Migranten. Griechische Medien veröffentlichten ein Video, das die Brandstifter in Aktion zeigen soll.
Durch den Brand wurden rund 12.000 Menschen obdachlos, von denen immer noch der Großteil immer noch kein Dach über dem Kopf hat.