Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Foto: Pixabay/Mohamed_hassan
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GPS-Störungen: Estland bestellt russischen Geschäftsträger ein

TALLINN: Estland hat wegen der Störungen der GPS-Satellitennavigation im Ostseeraum den Geschäftsträger der russischen Botschaft in Tallinn einbestellt. Das sogenannte Jamming - also das aktive Stören oder Blockieren des Signals - durch Russland habe immer mehr zugenommen, teilte Außenminister Margus Tsahkna am Mittwoch in Tallinn mit. Das stifte Verwirrung und beeinträchtige erheblich die zivile Luftfahrt. Das GPS-Signal wird von Flugzeugen etwa zur Bestimmung der eigenen Position und zur Navigation verwendet.

Russlands Aktivitäten verstießen gegen die Funkvorschriften der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), so der Außenminister. Dies sei dem russischen Diplomaten vermittelt worden, sagte Tsahkna. Über die Gefahren der GPS-Signalstörungen habe er auch mit den EU-Mitgliedsstaaten und Nato-Verbündeten gesprochen. Der estnische Außenminister wies darauf hin, dass die GPS-Störung Russlands schwere Schäden im Flugverkehr in der Region verursacht habe. Am deutlichsten gezeigt habe sich das in der Einstellung der Flüge zwischen Finnlands Hauptstadt Helsinki und Estlands zweitgrößter Stadt Tartu.

Ende April mussten zwei Finnair-Flugzeuge umgeleitet werden, nachdem GPS-Störungen den Landeanflug auf Tartu verhindert hatten. Es handelt sich um einen von wenigen Flughäfen in der Region, an denen dafür eine GPS-Verbindung erforderlich ist. Die finnische Fluglinie kündigte deshalb an, ihre Flüge von Helsinki nach Tartu zunächst auszusetzen. Nach einem Bericht auf der Webseite der Tageszeitung «Postimees» arbeiten die Flugsicherung und Finnair an Lösungen, um die Flüge auf der Strecke ab Juni wieder aufzunehmen zu können.


Boeing landet in Istanbul auf dem Rumpf

ISTANBUL: Ein Flieger des Logistik-Konzerns FedEx musste am Istanbuler Flughafen auf dem Rumpf landen. Grund sei ein Problem am vorderen Fahrwerk der Maschine gewesen, teilte der Flughafen am Mittwoch auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Bei der Maschine habe es sich um eine Boeing 763 gehandelt. Es sei niemand verletzt worden.

Auf einem von der Nachrichtenagentur DHA verbreiteten Video war zu sehen, wie die Boeing mit dem Hauptfahrwerk aufsetzt und dann über Meter auf dem vorderen Teil des Rumpfes über die Landebahn schlittert. Der Flughafen teilte mit, das vordere Fahrwerk habe nicht ausgefahren werden können. Das Cargo-Flugzeug war in Paris gestartet. Der Fehler wurde offenbar bereits vor der Landung festgestellt, der Flieger habe beim Kontrollturm die Landung mit dem Rumpf beantragt, hieß es. Rettungsdienst und Feuerwehr seien daraufhin zur Landebahn entsandt worden, berichtete TRT. Einsatzkräfte waren am Morgen weiterhin damit beschäftigt, das Flugzeug von der Landebahn zu schaffen. Es habe einen Hydraulikfehler am Fahrwerk gegeben, zitiert TRT das türkische Verkehrsministerium, das sich auf die Aussage eines Piloten bezog.

Der Vorfall nun steht in einer Reihe mit weiteren Pannen bei Boeing-Maschinen. Der Konzern steckt schon seit den Abstürzen zweier 737-Max-Jets mit 346 Toten vor mehr als fünf Jahren in einer Dauerkrise. Ein mehr als 20-monatiges Startverbot für die Maschinen der Reihe und Probleme mit weiteren Modellen warfen den Hersteller seit März 2019 weit hinter seinen europäischen Rivalen Airbus zurück. Als auf einem Flug von Alaska Airlines Anfang Januar 2024 schließlich ein Rumpfteil aus einer fast neuen 737-9 Max herausbrach, griff die US-Luftfahrtbehörde FAA durch. Zunächst durften Maschinen bis zu einer technischen Überprüfung nicht mehr starten. Zudem nimmt die Behörde die Produktions- und Kontrollprozesse unter die Lupe.


Elektronische Grenzkontrollen an britischen Flughäfen laufen wieder

LONDON: Nach einem Ausfall elektronischer Grenzkontrollen an einigen britischen Flughäfen ist das Problem behoben. «eGates an den britischen Flughäfen sind kurz nach Mitternacht wieder in Betrieb genommen worden», teilte das britische Innenministerium Medienberichten zufolge am Mittwoch mit. Die Ausfälle seien durch ein Problem mit dem Systemnetzwerk verursacht worden. Hinweise auf böswillige Cyber-Aktivitäten habe es nicht gegeben.

Laut dem britischen Medium BBC bestätigten Flughäfen wie Heathrow, Gatwick, Edinburgh, Birmingham, Bristol, Newcastle und Manchester, dass es wegen der Ausfälle an den sogenannten eGates zu Verzögerungen bei der Ankunft am späten Dienstagabend kam. Passagiere mussten demnach länger bei der Passkontrolle anstehen. Die eGates können mit Hilfe von Gesichtserkennung die Identität einer Person automatisiert überprüfen.

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