Ägypten macht Vorschlag für Waffenruhe im Nahostkonflikt

Foto: Pixabay/Anwar Hassan
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KAIRO/TEL AVIV: Im erneut eskalierten Nahostkonflikt hat Ägypten einen Vorschlag für eine Waffenruhe gemacht. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus Sicherheitskreisen in Kairo. Eine Delegation aus Ägypten sei bereit, zur Vermittlung nach Israel und Gaza zu reisen. Ziel sei dabei, eine Ausweitung des Konflikts wie im vergangenen Jahr zu verhindern. Berichten aus Gaza zufolge sollen sich auch die Vereinten Nationen und Katar um Vermittlung bemühen.

Die extremistische Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ) schien einem Bericht zufolge am Samstag vorerst nicht bereit zu einer Waffenruhe. «Unsere höchste Priorität ist jetzt, uns gegen die Besatzung zu wehren, der Aggression entgegenzutreten und auf diesen Terror und diese Attacken auf unser Volk zu antworten», sagte der Sprecher der Organisation, Dawud Schihab, dem Fernsehsender Al-Majadin zufolge.

Israels Streitkräfte hatten am Freitag eine großangelegte Militäraktion gegen den Islamischen Dschihad begonnen. Nach der gezielten Tötung eines militanten Palästinenserführers und mehreren israelischen Luftangriffen im Gazastreifen flogen von dort Raketen auf Israel. In mehreren Städten im Süden waren am Samstag Warnsirenen zu hören.

Ägypten, das 1979 als erstes arabisches Land diplomatische Beziehungen zu Israel aufnahm, hat in dem Konflikt schon mehrfach die Rolle des Schlichters übernommen. Im Mai vergangenen Jahres hatte Kairo eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vermittelt nach einem militärischen Waffengang über elf Tage.

Hilfreich bei den Vermittlungen sind unter anderem die Beziehungen der Regierung in Kairo zur Hamas im Gazastreifen. Ägypten kontrolliert den einzigen Grenzübergang in den schmalen Küstenstreifen am Mittelmeer und ließ Verwundete der Angriffe in Gaza 2021 auch in ägyptischen Krankenhäusern behandeln.

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