Ägypten lässt neun Verurteilte wegen Mordes hinrichten

Archivbild: epa/Khaled Elfiqi
Archivbild: epa/Khaled Elfiqi

KAIRO (dpa) - Wegen des Mordes an dem 2015 getöteten ägyptischen Generalstaatsanwalt Hischam Barakat sind neun Verurteilte hingerichtet worden. Die Todesstrafe sei am Mittwochmorgen in einem Kairoer Gefängnis vollstreckt worden, hieß es aus dem ägyptischen Innenministerium. Zuvor hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International die Behörden noch aufgerufen, das Urteil nicht zu vollstrecken.

Das oberste ägyptische Berufungsgericht hatte die Strafe gegen die neun Angeklagten im vergangenen November bestätigt. Gegen 19 weitere Personen wurden Haftstrafen verhängt.

Barakat war im Juni 2015 getötet worden, als eine Autobombe in der Nähe seines Hauses in Kairo explodierte. Der Generalstaatsanwalt ist das prominenteste Opfer einer Reihe von Anschlägen seit 2013.

Das ägyptische Militär hatte nach Massenprotesten im Juli 2013 den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi entmachtet. Seitdem sind vor allem Polizisten bei Angriffen mit Bomben getötet oder erschossen worden. Im September 2013 überlebte Innenminister Mohammed Ibrahim einen Bombenanschlag.

Dem Anschlag auf Barakat folgte eine weitreichende Verschärfung der Sicherheitsgesetze in dem Land, die auch die Presse- und Meinungsfreiheit empfindlich einschränkte.

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