Viele Palmen als Nebenprodukt der Vanille

Integration der Gänse geglückt, Erdnussbutter-Busch und der Muskatnussbaum

Verschieden groß und mit diversem Federkleid, wir konnten die ersten Gänse der Saison gut integrieren. Fotos: hf
Verschieden groß und mit diversem Federkleid, wir konnten die ersten Gänse der Saison gut integrieren. Fotos: hf

Vanille-Ranken zu ziehen ist nicht so schwer. Vanille-Bohnen zu ernten ist hingegen nicht ganz so einfach, denn zuerst müssen sie einmal blühen, und dann besteht rasanter Handlungsbedarf, weil die eintägigen Blüten sofort von Hand bestäubt werden müssen.

Palmsamen sprießen in großer Zahl.
Palmsamen sprießen in großer Zahl.

Seit vielen Jahren schon ziehen wir Vanille-Ranken, eine Orchideenart. Mal ließen wir sie eine Steinwand hinaufwachsen, mal eine Betonsäule. Meistens wuchsen sie ganz anständig, besonders wenn sie gut im Boden verwurzelt waren. Aber geblüht – die Voraussetzung zur angestrebten Vanille-Ernte sie bislang nur in einem einzigen Fall. Das war im Garten von Nong Khai, als sie einen Kakaobaum, eine lebende Unterlage hinaufwuchsen.

Palmen sind bei uns nun Unterlage

Daraus haben wir den Schluss gezogen, dass sie am besten gedeihen in einer solchen Symbiose mit einem Baum, dessen Wundersäfte sie mit ihren Wurzeln am Stamm anzapfen können. Im Eingangsbereich des Discovery Garden Pattaya haben wir – schon länger ist es her – etwa ein Dutzend Palmen in einer schattigen Allee gepflanzt. Ich weiß nicht einmal den Namen dieser Palmenart, nur dass sie widerstandsfähig ist, sowohl Trockenheit als auch Flut bestens verträgt. Gezogen habe ich diese dekorativen Palmen vor vielen Jahren von den roten Samen, die sie in rauen Mengen produzieren.

Die Vanille wächst gut am Palmstamm.
Die Vanille wächst gut am Palmstamm.

Wir haben jeweils eine Betonröhre am Fuß einer solchen Palme postiert und mit viel organischem Material versehen. Da hinein haben wir unsere bereits gut verwurzelten Vanille-Ranken gepflanzt. Und diese sind in drei Monaten stark gewachsen, haben sich wurzelmäßig rasch mit dem Stamm der Unterlage verbunden. Unsere Überlegungen waren offenbar nicht völlig falsch.

Da wir unsere Vanille-Ranken in den Betonröhren regelmäßig und täglich gießen, haben nun auch viele der zahllosen Palmsamen, die dort gelandet sind, gekeimt. Unsere Aufmerksamkeiten für die Vanille führen nun ungewollt auch zu einer Palmenschwemme…

Gänse konnten gut integriert werden

Die ersten paar Tage nach dem Verlassen des Brutkastens sind für unsere kleinen Gänschen Match entscheidend. Innerhalb von Stunden müssen sie das Laufen lernen und dann in eine bestehende Gruppe integriert werden. Wenn wir bereits zwei haben, die nur wenige Tage älter sind, und das frisch geschlüpfte Küken zugeben, wird das Neue oft gemobbt, gehackt und womöglich getötet. Es ist deshalb viel besser, den Neuzuzug in einem Korb neben den anderen Individuen zu platzieren. Sie sehen den Neuling dann, können ihn nicht hacken und akzeptieren ihn als einen der ihren nach rund 24 Stunden. Jetzt beginnt eine sorglose Zeit, wir beschützen unsere Gänschen so gut es geht gegen Schlangen, Warane und Hunde und ernähren sie mit köstlichem Kraftfutter, Gras und Bananenblättern. Nach gut vier Monaten sind sie weitgehend ausgewachsen, werden zu neuen Zuchttieren oder verwandeln sich in tiefgefrorene Weihnachtsgänse. Wer sich eine solche Weihnachtsgans sichern will, muss sich rasch melden, denn rund 60 Prozent sind bereits weg oder reserviert.

So attraktiv ist die frische Muskatnuss.
So attraktiv ist die frische Muskatnuss.

Immer wieder eindrücklich ist die Muskatnuss, wenn sie sich öffnet und den Blick frei gibt auf die Nuss oder den Samen. Dieser ist von einem roten Netz überzogen, der so genannten Macis, ebenfalls ein ganz tolles Gewürz.

Und auch immer eindrücklich sind die kleinen, roten Früchte des Erdnussbutter-Busches, die aus seinen gelben Blüten entstanden sind und exakt wie Erdnussbutter schmecken.


Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!

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