Unglaublich

Oskar stieß beim Blättern in einem alten Merian-Heft Thailand auf einen abgedruckten Brief. Darin bat ein Deutscher seine Botschaft in Bangkok um Hilfe. Der Mann wollte für seinen Aufenthalt in Bangkok ein "Thai-Mädchen engagieren" und fragte nach, bei welchem "garantiert einwandfreien" Arzt er das Mädchen untersuchen lassen könne. Er wollte nicht mit Tripper oder Syphilis nach Deutschland zurückkehren. "Oder gibt es in Bangkok eine Stelle, die garantiert gesunde Mädchen vermittelt?", fragte er unverfroren. Bei der Botschaft sollen damals zahlreiche ähnliche Schreiben eingegangen sein.

Unglaublich? Na ja, es war ja Mitte der 70er Jahre.

Um die Jahrtausendwende lieferte ein deutscher Journalist in einem deutschsprachigen, in Pattaya herausgegebenen Anzeigenblatt ein Beispiel für einschlägige Imagepflege. In einem Bericht über ein Tagesbordell an der Soi Watboon in Pattaya gab er den Lesern gleich eine Gebrauchsanweisung an die Hand. Diese und jene Nummern (die Damen hatten in Brusthöhe ein kleines Schildchen mit ihrer Nummer befestigt) seien geradezu für exotische Spiele prädestiniert, allein und als Doppel.

Das trieb selbst hartgesottenen Touristen die Schamesröte ins Gesicht. Auf weitere Erfahrungstipps verzichtete das Blatt.

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