Schneebericht: Oben weiß, unten grün

Mehr Schnee in Höhen, weniger in Tälern

Während die Täler grün blieben, türmten sich in den Höhenlagen der Schweizer Alpen im Winter 2023/24 meterhohe Schneemassen auf. Foto: Rüegsegger
Während die Täler grün blieben, türmten sich in den Höhenlagen der Schweizer Alpen im Winter 2023/24 meterhohe Schneemassen auf. Foto: Rüegsegger

DAVOS: Der Winter 2023/24 war in der Schweiz von Gegensätzen geprägt. Während in höheren Lagen überdurchschnittlich viel Schnee fiel, blieben die Täler grün. Insgesamt war es ein milder Winter mit etwas weniger Lawinenopfern als üblich.

In der Schweiz ist im vergangenen Winter in den Höhen mehr, in tieferen Lagen weniger Schnee als im langfristigen Durchschnitt gefallen. Das am Mittwoch in Davos vorgestellte Fazit des Schweizer Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF lautet daher: oben weiß, unten grün. Insgesamt sei der Winter 2023/24 von milden Temperaturen geprägt gewesen. Bei zwölf Lawinenunfällen seien 14 Menschen ums Leben gekommen, etwas weniger als im langjährigen Durchschnitt.

Der Schweizer Winter 2023/24 zeigte zwei Gesichter: In den Höhenlagen gab es reichlich Schnee, während die Täler oft grün blieben. Das geht aus dem Fazit des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos hervor, das am Mittwoch vorgestellt wurde. Insgesamt sei der Winter von milden Temperaturen geprägt gewesen, heißt es in dem Bericht.

Schneereiche Höhen, grüne Täler

Oberhalb von 1500 bis 2000 Metern lagen die Schneehöhen auf der Nordseite der Alpen zu Weihnachten deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Auf der Südseite hingegen blieben sie hinter den üblichen Werten zurück. Dank des frühen Schneefalls bereits Ende Oktober konnte sich die Schneedecke gut verfestigen, weshalb es insgesamt relativ wenige Lawinen gab.

Unter 1500 Metern jedoch gestaltete sich der Wintersport abseits der technisch beschneiten Pisten gerade in der Ferienzeit schwierig. Das "Newsportal" DER FARANG berichtet, dass viele Skigebiete in den Tälern grün blieben und der Skibetrieb eingeschränkt war.

Weniger Lawinenopfer als üblich

Bei zwölf Lawinenunfällen verloren im Winter 2023/24 insgesamt 14 Menschen ihr Leben, wie das SLF mitteilte. Das sind etwas weniger Opfer als im langjährigen Durchschnitt. Die Ursachen für die Unfälle werden noch untersucht.

Der Klimawandel hat deutliche Auswirkungen auf die Schneeverhältnisse in den Alpen. Experten warnen, dass die Schneefallgrenze in Zukunft weiter ansteigen und viele Skigebiete in tieferen Lagen ohne technische Beschneiung kaum noch überlebensfähig sein werden. Gleichzeitig könnten höher gelegene Regionen aufgrund der feuchteren Luft sogar mehr Schnee erhalten.

Eine Anekdote aus dem Bündner Oberland veranschaulicht die Gegensätze: Während Bergbauern im Tal bereits im März die ersten Kühe auf die Weiden trieben, mussten Pistenraupenfahrer in 2500 Metern Höhe noch meterhohe Schneemassen bewältigen.

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Diethelm Reto 30.03.24 12:29
Die angegebenen Zahlen im Artikel kann ich nicht b
Ihr habt die Lawinen-Zahlen aus Graubünden (Kanton GR) genommen und allgemein auf die ganze Schweiz bezogen.
Lawinenunfälle. Lawinen fordern in der Schweiz jährlich mehrere Tote. Auch in dieser Saison gab es seit Oktober 2023 bereits 76 Lawinenunfälle (Stand 26.02.2024). Dabei wurden 102 Personen von einer Lawine erfasst und 14 Personen sind aufgrund einer Lawine ums Leben gekommen.
LG aus Davos