Pattaya: Unerwarteter Gänse-Nachwuchs

Die einen Fasern brennen explosionsartig, die andern glimmen dagegen höchstens

Das sind sechs von unseren neuen, reinrassigen Gänschen, die sehr spät noch geschlüpft sind. Fotos: hf
Das sind sechs von unseren neuen, reinrassigen Gänschen, die sehr spät noch geschlüpft sind. Fotos: hf

Das war der Titel der letzten Folge: „Trist: Gänse-Massaker im Pattaya Garten.“ Zu unserer großen Freude hat es nun reichlich spät nochmals unerwarteten Nachwuchs bei den Gänsen gegeben, allerdings nur bei einer Rasse.

Toulouse-Gänse stammen, wie schon der Name suggeriert, aus Frankreich und sind viel größer als die lokalen Thai-Gänse. Reinrassige Toulouse-Gänse kosten hierzulande denn auch um die 5.000 Baht pro Stück. Wir haben viele hybride Gänse, also kleine Thai-Mütter mit großen Toulouse-Vätern, das ergibt dann ganz ansehnlichen, schwereren Nachwuchs, der eher einer Weihnachtsgans entspricht, wie wir sie aus Europa kennen, als rein lokale Thai-Gänse.

Sie haben wohl eine andere innere Uhr

Baumwolle produziert hübsche Blüten.
Baumwolle produziert hübsche Blüten.

Während Thai-Gänse normalerweise Eier zwischen November und Januar legen, sind unsere reinen Toulouse-Paare später dran. Vermutlich haben sie sich die innere Uhr aus Europa erhalten, wo Nachwuchs im Winter natürlich wenig bis keine Überlebenschancen hätte. Nach unseren großen Verlusten durch eine (wohl von Menschen unterstützte) Hundeattacke, hatten wir nun in kürzester Zeit nochmals neun reine Toulouse-Sprösslinge. Damit aber nicht genug: Mindestens 12 Eier hat eine in der Vergangenheit schon sehr erfolgreiche Toulouse-Dame in kurzer Zeit gelegt, so dass wir zuversichtlich hoffen können, diese Saison noch eine stattliche Zahl von reinen Toulouse-Gänsen über die Runden zu bringen.

Vom Kapok-Baum habe ich unlängst schon einmal hier berichtet. Unsere „Ceiba pentandra“, so der wissenschaftliche Name, hat einen grünen Stamm ohne Stacheln, hat nun erstmals in zehn Jahren zunächst grüne Samenkapseln produziert.

Weiße Fasern brennen wie Zunder

Baumwolle glimmt höchstens etwas.
Baumwolle glimmt höchstens etwas.

Inzwischen sind die vormals grünen Samenbehälter braun und holzig geworden, der recht stattliche Baum hat alle seine Blätter fallen lassen, das ist in dieser so heißen und trockenen Zeit keine große Überraschung. Die reifen Samenbehälter haben eine weiße Watte, weiße Fasern dem Wind übergeben, der die daran hängenden Samen in alle Himmelsrichtungen trägt. Oder zu tragen versucht und damit die Welt erobern will. Doch viele Fasern-Bünde, Wattebäusche schaffen es nicht besonders weit so dass unter unserem Kapok-Baum große Mengen davon am Boden liegen bleiben. Auf den ersten Blick, fragt man sich, ob es da womöglich geschneit hat, was in den herrschenden, tropischen Temperaturen natürlich besonders absurd ist.

Nun hatte ich gehört, dass Kapok, der früher als ein beliebtes Stopfmaterial für Teddy-Bären und Kissen verwendet wurde, sehr brennbar ist und deshalb heutzutage kaum mehr für diesen Zweck gebraucht wird. Doch getes­tet hatte ich die angebliche hohe Brennbarkeit von Kapok bisher noch nie. Bis zu meinem jüngsten Video auf YouTube (https://bit.ly/3GdEqmB).

Kapok brennt aber explosionsartig.
Kapok brennt aber explosionsartig.

Wie da unzweifelhaft zu sehen ist, brennt Kapok wie Zunder, geradezu explosionsartig. Bei Teddy-Bären ist das vielleicht weniger ein Problem, da die wenigsten Kinder Kettenraucher sind. Aber man stelle sich vor, da raucht jemand – zum Beispiel nach einer guten Runde Sex – noch eine Zigarette im Bett…

Biologisch gesehen betreibt Baumwolle dieselbe Strategie wie Kapok, auch seine Samen erlangen dank Fasern oder einer Watte die Flugfähigkeit, und setzen so dazu an, die Welt zu erobern. Aber Baumwolle brennt nicht lichterloh, wenn man ein Feuerzeug darunter hält. Da glimmt es höchs­tens ein wenig, es entsteht sicher keine Stichflamme.


Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!

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