Nein-Trend bei Rentenreform in der Schweiz

BERN (dpa) - In der Schweiz zeichnet sich bei der Volksabstimmung über die erste Rentenreform seit 20 Jahren ein Nein ab. Mehrere Kantone meldeten schon kurz nach Schließung der Wahllokale um 12.00 Uhr ihre Ergebnisse: Mit Ausnahme vom Kanton Basel-Stadt lehnten alle die Vorlage ab. Das vom Schweizer Fernsehen und Radio (SRF) beauftragte Analyse-Institut gfs.bern sagte nach Auswertung von ersten Ergebnissen und Hochrechnungen eine Ablehnung voraus.

Die Reform sieht unter anderem vor, das Rentenalter für Frauen von 64 auf 65 Jahre anzuheben. Mit 65 gehen auch Männer in Rente. Außerdem soll mehr Geld aus der Mehrwertsteuer der Rentenkasse (AHV) zu Gute kommen. Die Mehrwertsteuer soll von acht auf 8,3 Prozent steigen. Und der Rentenbeitrag aus den Löhnen soll ebenfalls leicht erhöht werden.

Die konservative Volkspartei (SVP) mit der größten Unterstützung im Land hatte die Reform als «teures Linksprojekt» abgelehnt. Auch die drittgrößte Partei, die liberale FDP, war dagegen. Das Parlament hatte die Reform aber im Frühjahr knapp gutgeheißen.

Der SVP ging die Reform nicht weit genug. Die Probleme würden nur vertagt. Die bessere Finanzierung werde durch die ebenfalls geplante Erhöhung der Basisrenten praktisch zunichtegemacht.

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