Koh Tao-Doppelmord: DerDruck auf die Polizei steigt

Das Tatwerkzeug ist sichergestellt worden und wird auf DNA-Spuren untersucht.
Das Tatwerkzeug ist sichergestellt worden und wird auf DNA-Spuren untersucht.

THAILAND: Der brutale Doppelmord an zwei britischen Urlaubern auf Koh Tao im Inselarchipel Koh Samui in den frühen Morgenstunden des gestrigen Montags (DER FARANG berichtete) hat weltweit für Entsetzen gesorgt.

Eine junge Frau (22) aus Great Yarmouth in Nordostengland und ihr Begleiter (24) von den Channel Islands im Golf von St. Malo sind ersten Ermittlungen zufolge mit einer in Thailand typischen landwirtschaftlichen Spatenhacke erschlagen worden. Das Tatwerkzeug ist sichergestellt worden und wird auf DNA-Spuren untersucht.

Zwischenzeitlich sind die Leichen der Urlauber zur forensischen Untersuchung nach Bangkok überführt worden. Mitarbeiter der britischen Botschaft befinden sich auf Koh Tao und drängen wie die Weltöffentlichkeit auf Ermittlungserfolge. Ein Bekannter des ermordeten Mannes, der wegen auffälliger Verletzungen vorsorglich festgenommen und befragt worden war, ist laut Informationen unserer Redaktion wegen fehlenden Tatverdachtes wieder freigelassen worden. Die Opfer hatten sich erst auf Koh Tao in einer Bungalowanlage am Sairee Beach kennengelernt. Beide waren laut Auskunft von Surat Thani’s Polizeichef Generalmajor Kiattipong Khawsamang in unterschiedlichen Gruppen auf die Taucherinsel gekommen.

Auf Koh Tao waren nach dem Auffinden der Ermordeten um 6.30 Uhr morgens zunächst alle Fähren am Auslaufen gehindert worden. Die Polizei befürchtete, dass der bzw. die Täter flüchten könnten. Ermittelt wird laut Angaben eines Sprechers in alle Richtungen. Die beiden Briten hatten sich nach einer Party vermutlich zu einem intimen Tête-à-tête hinter den Felsen des bekannten Rama V-Denkmales getroffen und waren dabei überrascht und angegriffen worden. Die Leiche der Frau wurde unterhalb der Felsen gefunden, der ermordete Brite aus Jersey trieb im Wasser. Die Fundstelle wird bei Thais als spiritueller und sakraler Ort verehrt. König Rama V soll bei einem Besuch auf Koh Tao selbst das Ritzen seiner Initialen in den Felsen angeordnet haben. Seine Lieblingsinsel war zu Lebzeiten Koh Phangan.

Wegen des Mordes an dem Düsseldorfer Barbesitzer Volker Schwartges auf Koh Samui am 20. August war das Touristenparadies bereits vor wenigen Wochen negativ in die Weltschlagzeilen geraten. Jugendliche aus Maenam hatten den 46 jährigen nach einem harmlosen Disput um sein geparktes Motorrad erstochen (DER FARANG berichtete). Tourismusverbände befürchten eine nachhaltige Rufschädigung und einen Rückgang der Urlauberzahlen. Der Druck auf die Polizei ist entsprechend hoch. (Foto: Facebook)

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