Hilfe gegen Intimität

Eine soziologische Untersuchung hat Oskar weitere Einblicke in eine Thai-Farang-Beziehung verschafft. Pataya Ruenkaew brachte sie in einem Interview mit der "taz" auf den Punkt: finanzielle Hilfe gegen Intimität.

Die Frauen, aber auch die Männer, machen sich nichts vor, beide Seiten wissen, auf was sie sich einlassen. Die Thais wollen nach Deutschland, um hier Arbeit bzw. ihr Auskommen zu finden. Die Hauptsache für sie ist, dass die Männer ihre Familie in Thailand finanziell unterstützen. Wenn das klappt, dann funktioniert auch die Ehe. Die Männer sehnen sich nach Liebe und Intimität, und die Frauen kümmern sich um sie – aus Dankbarkeit, manchmal auch aus Mitleid.

Die Soziologin will weiter erkannt haben, dass es sich bei den Männern oft um Nesthocker handelt, manche leben noch bei der Mutter, die meisten haben keine Beziehungen. Viele sind schüchtern, Einzelgänger – und gezwungen, auf anderen Wegen eine Frau zu finden. Nicht zuletzt helfen Thais ihnen, ein ordentliches Leben zu führen.

Pataya Ruenkaew räumt mit dem Vorurteil auf, bei den Thailänderinnen handele es sich um arme Frauen, die von gewissenlosen Schlepperbanden an verrohte deutsche Männer vermittelt würden. Die Vermittlung an Deutsche läuft zumeist über Heiratsagenturen, Sextourismus oder thailändische Ehefrauen ihrer Kollegen.

Oskar hat weiter erfahren, dass bereits 55.000 Thaifrauen legal in Deutschland leben – und es werden immer mehr.

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