Wrackteil-Analyse könnte MH370-Absturzursache klären

Foto: epa/ATSB/Blaine Ginson
Foto: epa/ATSB/Blaine Ginson

Canberra (dpa) - Sollte das vor Mosambik gefundene Flugzeug-Wrackteil tatsächlich vom verschollenen Malaysia-Airlines-Flug MH370 stammen, können Experten womöglich Rückschlüsse auf die Absturzursache ziehen.

Das sagte Ron Bishop, früher Pilot bei der australischen Luftwaffe und Luftfahrt-Dozent an der Universität von Central Queensland, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Das dreieckige Metallteil soll in einem Labor in Australien untersucht werden. Ein Amerikaner hat es eigenen Angaben zufolge vor der Küste Mosambiks in Südostafrika entdeckt.

Flug MH370 verschwand vor fast genau zwei Jahren spurlos. Experten vermuten einen Absturz im Indischen Ozean. Das Flugzeug hatte 239 Menschen an Bord und sollte von Kuala Lumpur nach Peking fliegen.

«Die Analyse des Wrackteils kann viele Dinge zu Tage bringen: zum Beispiel, woher genau die Strömung das Teil in die Region gebracht hat, und wie lange es im Wasser war», sagte Bishop. Bestimmte Meeresablagerungen könnten nur aus bestimmten Gegenden stammen. «Sie können das Metall testen und feststellen, ob das Teil in der Luft vom Flugzeug abgerissen wurde oder beim Aufprall auf dem Meer - das hilft, um die Unglücksursache zu bestimmen.»

«MH370 ist die Titanic unserer Generation», sagte Bishop mit Blick auf das Passagierschiff, das 1912 auf den Atlantik von einem Eisberg gerammt wurde und sank. Das Wrack wurde erst 1985 entdeckt. «Ich hoffe, es dauert keine 70 Jahre, bevor wir das Flugzeug finden.»

Auf Fotos von dem in Mosambik gefundenen Trümmerteil ist ein Verschluss der Firma LISI Aerospace zu sehen, der nach Angaben von Experten in Flugzeugen wie der Unglücksmaschine, einer Boeing 777 verwendet wurde. Dass das Teil keine Muscheln und Algen aufwies - wie nach monatelangem Treiben im Meer zu vermuten - wundert einige Experten. Der Amerikaner Blaine Gibson, der das Teil fand, hat nach eigenen Angaben seit mehr als einem Jahr auf eigene Faust nach Wrackteilen von MH370 gesucht.

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Johann Riedlberger 05.03.16 17:57
keine Muscheln und Algen
Die Farbe die Boing verwendet könnte die Schiffahrt revolutionieren.