​Höchstes Gericht fordert Stopp von Farmfeuern

In Delhi und der nationalen Hauptstadtregion ist die Luftqualität
In Delhi und der nationalen Hauptstadtregion ist die Luftqualität "sehr schlecht". Foto: epa/Rajat Gupta

NEU DELHI: Das Höchste Gericht Indiens hat angesichts der schlechten Luftqualität in der Hauptstadt Neu Delhi ein Ende von Farmfeuern im Umland gefordert. «Uns ist egal wie ihr es macht, aber es muss aufhören», sagte Richter Sanjay Kishan Kaul laut dem indischen Rechtsportal «LiveLaw» am Dienstag.

Mit den verbotenen Bränden beseitigen Bauern Erntereste vor allem in November schnell und günstig. Die Feuer zählen zu den Gründen, warum die Feinstaubbelastung in Neu Delhi dann jeweils um ein Vielfaches über den als akzeptabel angesehenen Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt. Aber auch das ganze Jahr über gehört die Luftverschmutzung in der Megametropole zu den höchsten der Welt.

Die Anweisung des Gerichts richtete sich an die Regierungen der Bundesstaaten Punjab, Haryana, Uttar Pradesh und Rajasthan. Diese sollten demnach ein entsprechendes Treffen abhalten. Zudem wurde die Regierung in Neu Delhi angewiesen, sogenannte Smog-Türme, die die Luft wie große Luftreiniger säubern sollten, zu reparieren.

In Indien kann das Höchste Gericht Behörden und Regierungen Anweisungen geben, wenn die Richter finden, dass ein Thema wichtig ist. Nicht immer führen die entsprechenden Behörden und Regierungen diese Anweisungen allerdings ganz um.

Neben der Ernteresteverbrennung kommen in Indien noch weitere Faktoren hinzu, die die Feinstaubbelastung erhöhen. Dazu gehören etwa die Industrie sowie Abgase von Autos und Müllverbrennungen. Trotzdem sehen viele Menschen in der Hauptstadt die Luftverschmutzung nicht als großes Problem an.

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Ingo Kerp 08.11.23 13:40
War der indische Richter nach der Zuckerrohr- und Reisernte schon mal in Thailand? Da wird der Flugverkehr z.B. in Chiang Mai lahmgelegt, da man nichts mehr sehen kann. Allerdings, bei der sprichwoertlichen Gesetzestreue der Thais, dürfte wohl auch ein Spruch des Obersten Gerichtshofs wenig an der Smogsituation in TH ändern.