Mindestens 31 Tote bei Explosionen in Äquatorialguinea

BATA/MADRID: Mindestens 31 Menschen sind bei starken Explosionen im westafrikanischen Äquatorialguinea ums Leben gekommen. Diese Opfer seien alle ihren Verletzungen in Krankenhäusern erlegen, teilten die Gesundheitsbehörden am Montag mit. Den amtlichen Angaben zufolge gab es bei dem Unglück, das sich am Sonntagnachmittag in einer Militärkaserne der Stadt Bata ereignete, mehr als 500 Verletzte. Die Ursache sei «Fahrlässigkeit und Unachtsamkeit» gewesen, ließ Präsident Teodoro Obiang am späten Sonntagabend wissen.

Unter den Opfern waren nach Medienberichten sowohl Soldaten als auch Zivilisten. Nach einem Bericht der Digitalzeitung «AhoraEG» wurden am Montag aus den Trümmern weitere zehn Leichen geborgen. Das Medium berief sich auf Augenzeugen und Helfer. Diese Informationen wurden von den Behörden vorerst aber weder bestätigt noch dementiert.

Auf Bildern und Videos, die auf Twitter verbreitet wurden, waren am Sonntag nach den Explosionen eine hohe Rauchsäule und fliehende Menschen zu sehen. Die Digital-Zeitschrift «Real Equatorial Guinea» berichtete von «schweren Zerstörungen» und «Panik». Die Druckwellen seien auch in vielen weit entlegenen Gebäuden gespürt worden. Nach Angaben von «AhoraEG» gab es drei aufeinanderfolgende Explosionen.

Zum Unfallhergang teilte Präsident Obiang mit, Dynamit- und Sprengstoffdepots seien in Brand geraten, «als Nachbarn in nahe gelegenen Farmen Feuer zündeten» und sich die Flammen bis zur Kaserne ausgebreitet hätten. Die Druckwellen hätten «an fast allen Gebäuden und Häusern der Stadt Bata Schäden angerichtet». Er habe die Aufnahme von Ermittlungen angeordnet, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Der Präsident rief die Bürger von Äquatorialguinea dazu auf, Ruhe zu bewahren. Es seien viele Fakenews im Umlauf.

Bata ist mit ihren knapp 200.000 Einwohnern die größte Stadt des afrikanischen Landes und gilt als Wirtschaftszentrum der ehemaligen spanischen Kolonie. Aquatorialguinea ist seit 1968 unabhängig. Seit 1979 regiert Obiang (78) das Land mit harter Hand. Um an die Macht zu kommen, hatte der damalige Kommandant der Nationalgarde seinen regierenden Onkel Macías Nguema gestürzt und hingerichtet.

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