Verletzte nach Raketenbeschuss von Koranwettbewerb

Ein afghanisches Sicherheitspersonal steht Wache an einem Kontrollpunkt am Straßenrand in Herat. Foto: epa/Jalil Rezayee
Ein afghanisches Sicherheitspersonal steht Wache an einem Kontrollpunkt am Straßenrand in Herat. Foto: epa/Jalil Rezayee

KABUL: In Afghanistan sind bei einem Raketeneinschlag während eines Koranwettbewerbes mindestens 16 Menschen verletzt worden. Das teilte der Gouverneur der Provinz Kunar, Ikbal Said, am Montag mit. Die Rakete habe einen Saal am Gelände des Gouverneurssitzes in der Provinzhauptstadt Asadabad getroffen, als Jugendliche den Koran rezitierten. Der Großteil der Verletzten seien junge Menschen im Alter zwischen 13 und 20 Jahren. Bei der Veranstaltung seien rund 300 Menschen anwesend gewesen.

Bisher bekannte sich niemand zu dem Angriff. Gouverneur Said machte die militant-islamistischen Taliban dafür verantwortlich. Diese hätten die Rakete von einem gebirgigen Gebiet im angrenzenden Bezirk Marwari abgefeuert.

Trotz Bemühungen um einen Friedensschluss zwischen den Taliban und der Regierung in Kabul dauert die Gewalt im Land weiter an. Am Wochenende wurden mindestens 36 Sicherheitskräfte und Zivilisten bei Vorfällen in mehreren Provinzen getötet.

Am Sonntag haben die USA und die Nato durch Vorbereitungen in Afghanistan faktisch mit ihrem Abzug aus dem Land begonnen, wie der Kommandeur der internationalen Truppen, US-General Austin Scott Miller, bekanntgab. Der Abzug soll bis spätestens 11. September abgeschlossen sein. Mittlerweile ist auch ein Vorziehen des Abzugs auf den 4. Juli im Gespräch.

Beobachter befürchten, dass bei einem Abzug der internationalen Truppen ohne politische Lösung des Konflikts das Land in einen neuen Bürgerkrieg abgleiten könnte.

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