US-Luftangriff gegen radikale Islamisten

Somalische Soldaten inspizieren einen Anschlagsort in Mogadischu. Foto: epa/Said Yusuf Warsame
Somalische Soldaten inspizieren einen Anschlagsort in Mogadischu. Foto: epa/Said Yusuf Warsame

MOGADISCHU (dpa) - Die Terrormiliz Al-Shabaab wollen einen Stützpunkt der somalischen Armee einnehmen. Die Somalier wehren sich gegen die Islamisten. Und dann eilen ihre amerikanischen Freunde zur Hilfe - aus der Luft.

Bei einem Luftangriff der US-Streitkräfte im Süden Somalias sind nach Militärangaben mindestens 52 Kämpfer der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab getötet worden. Das amerikanische Militär kam demnach somalischen Truppen zur Hilfe, deren Stützpunkt am Samstagmorgen von «einer großen Gruppe» der sunnitischen Fundamentalisten angegriffen wurde. Bei dem Luftangriff in der Nähe des Ortes Dschibil in der Region Middle Juba seien keine Zivilpersonen zu Schaden gekommen, berichteten die US-Streitkräfte weiter. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.

Zuvor hatte ein Minister der betroffenen somalischen Provinz erklärt, bei dem Angriff auf den Stützpunkt seien 73 der Angreifer getötet worden. Ein ranghoher General sagte, es seien auch sieben somalische Soldaten ums Leben gekommen. Demzufolge begann die Attacke mit der Detonation einer Autobombe an einem Eingang des Stützpunktes. Es folgten intensive Feuergefechte.

Al-Shabaab wiederum erklärte in einer Radiobotschaft, die Angreifer hätten 15 Soldaten getötet und militärische Ausrüstung erbeutet. Die von ihnen angegebenen Opferzahlen sind häufig weit höher als jene der Behörden. Zu eigenen Verlusten machten die Extremisten keine Angaben.

Die äthiopischen Streitkräfte, die sich an einer rund 20.000 Mann starken internationalen Friedenstruppe in Somalia beteiligen, erklärten am Samstag, ein Militärkonvoi sei am Vortag von Kämpfern der Al-Shabaab angegriffen worden. Das Militär machte keine Angaben zu möglichen Opfern des Zwischenfalls. Al-Shabaab hatte nach dem Gefecht in der Nähe des Ortes Burhakaba von 57 Toten gesprochen.

Die Terrormiliz kämpft um die Vorherrschaft in dem verarmten Land am Horn von Afrika und kontrolliert vor allem im Süden des Staates weite Gebiete. Das US-Militär unterstützt die somalische Armee und die internationale Friedenstruppe der Afrikanischen Union im Kampf gegen Al-Shabaab. Die Streitkräfte führen regelmäßig Luftangriffe gegen die Terrormiliz durch, in der Regel mit Hilfe bewaffneter Drohnen.

Anfang der Woche verübte die Terrorgruppe auch einen Anschlag auf ein Luxushotel in Nairobi, der Hauptstadt des Nachbarlandes Kenia. Dabei wurden mehr als 20 Menschen getötet. Auch Kenia beteiligt sich an der AU-Friedensmission in Somalia.

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