Tote bei Beschuss an libanesisch-israelischer Grenze

Schutt von einer Rakete, die angeblich aus dem Libanon abgefeuert wurde, in der israelischen Stadt Kiryat Shmona nahe der Grenze zum Libanon. Foto: epa/Ayal Margolin Israel Out
Schutt von einer Rakete, die angeblich aus dem Libanon abgefeuert wurde, in der israelischen Stadt Kiryat Shmona nahe der Grenze zum Libanon. Foto: epa/Ayal Margolin Israel Out

BEIRUT: Bei erneutem Beschuss an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es nach libanesischen Angaben am Dienstag mehrere Verletzte und einen Toten gegeben. Die libanesische Armee erklärte, dass bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstandort im Grenzgebiet mindestens ein Soldat getötet worden sei. Es ist der erste libanesische Soldat, der in dem aktuellen Konflikt ums Leben gekommen ist. Drei weitere Soldaten wurden demnach verletzt.

Die UN-Friedenstruppe im Libanon Unifil bestätigte den Angriff am Dienstagabend: «Ein Soldat wurde getötet und drei verletzt, als ihr Stützpunkt vom israelischen Militär angegriffen wurde», hieß es. «Wir haben einen schnellen und besorgniserregenden Anstieg der Gewalt erlebt.» Ausschreitende Gefechte könnten verheerende Folgen für beide Seiten haben, warnte Unifil.

Aus Sicherheitskreisen im Libanon hieß es am Dienstagabend außerdem, dass eine Person im Süden des Landes ums Leben kam, nachdem eine israelische Drohne das Gebiet traf. Zuvor hieß es bereits, dass mindestens eine zivile Person bei einem Angriff auf ein Wohnhaus verletzt worden sei. Das israelische Militär äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall. Der Beschuss folgte auf eine Reihe von Angriffen der libanesischen Hisbollah auf israelisches Gebiet.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Die libanesische Armee war bisher keine aktive Konfliktpartei.

Sowohl auf israelisch als auch auf libanesischer Seite gab es schon Tote. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Die Hisbollah hat Verbindungen zur islamistischen Hamas im Gazastreifen, gilt aber als einflussreicher und schlagkräftiger.

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Ingo Kerp 06.12.23 13:50
Jetzt kommt es wohl doch noch zu einem Drei-Fronten-Krieg. Hamas, Hisbollah und Huthis feuern auf Israel, das sich verzweifelt nach allen Seiten hin wehrt. Währenddessen wurden vom bis dato treu verbündeten amerik. Freund, die gesetzlosen Toetungen im Westjordanland von voelkerrechtswidrig siedelnden Israelis an Palästinensern mit Sanktionen belegt. Israel rutscht immer weiter in Abseits.