Terrorverdächtiger in Sachsen-Anhalt widerspricht Auslieferung

BAD DÜRRENBERG/BRÜSSEL (dpa) - Drei Wochen nach der Festnahme eines Terrorverdächtigen in ostdeutschen Bad Dürrenberg ist das Auslieferungsverfahren in vollem Gange.

Dem 39-Jährigen wird vorgeworfen, die Terroristen des Anschlags auf die Pariser Konzerthalle «Bataclan» vor fast vier Jahren unterstützt zu haben. Der Mann hatte einer Auslieferung an die belgischen Behörden widersprochen. Bis Ende der Woche habe der Beschuldigte nun Zeit, seinen Widerspruch zu begründen, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch in Naumburg (Sachsen-Anhalt). Danach müsse das Oberlandesgericht entscheiden, ob es der Sicht des Verdächtigen folgt oder einer Auslieferung zustimmt. Das Verfahren könne sich noch wenige Wochen hinziehen.

Der Terrorverdächtige mit bosnischem Pass war am 20. Juni verhaftet worden. Er wird per internationalem Haftbefehl aus Brüssel gesucht. Ihm wird Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Zusammenhang mit den islamistischen Anschlägen am 13. November 2015 in der Pariser Innenstadt vorgeworfen. 130 Menschen wurden ermordet.

Ins Visier der deutschen Ermittler geriet er, nachdem die Polizei im Februar am Dresdner Hauptbahnhof im Auto zweier Landsleute des Verdächtigen zahlreiche scharfe Handgranaten entdeckt hatte. Im Juni wurde er schließlich von einem Großaufgebot der Polizei in der Wohnung seiner Lebensgefährtin in Bad Dürrenberg festgenommen.

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