SEOUL (dpa) - Südkorea hat sich erleichtert darüber gezeigt, trotz erneuter Sanktionen der USA gegen Teheran weiter Öl aus dem Iran beziehen zu können. Die Ausnahme unterstreiche die «Stärke der koreanisch-amerikanischen Allianz», sagte ein Sprecher des Präsidialamts in Seoul am Dienstag. Nach Angaben des südkoreanischen Handelsministeriums werden dadurch in erheblichem Maße Unsicherheiten im Handel mit dem Iran abgebaut.
Nach ihrem Austritt aus dem Atomabkommen mit dem Iran hatte die US-Regierung das Land mit einer Flut von Wirtschaftssanktionen überzogen. Südkorea ist eines von acht Ländern, die zunächst für sechs Monate ungestraft iranisches Öl importieren können. Die anderen Länder sind Italien, Griechenland, China inklusive Taiwan, Indien, Japan und die Türkei. Auf diese Länder entfällt ein Großteil der iranischen Ölexporte.
Für Südkorea bedeutet die Ausnahmeregelung konkret, vor allem Kondensat oder ultraleichtes Rohöl aus dem Iran kaufen zu können. Wie viel das bisher genau gewesen ist, war zunächst unklar. Der staatliche Sender Arirang berichtete unter Berufung auf Beamte des Außenministeriums, dass im vergangenen Jahr die Hälfte der täglichen Kondensatimporte aus dem Iran gekommen sei. Das Handelsministerium kündigte an, kleine und mittelgroße einheimische Firmen finanziell zu unterstützen, die Schwierigkeiten im Iran-Geschäft hätten.