Street Art hat ein neues Zuhause

Graffiti gegen Elefantenreiten. Fotos: The Thaiger
Graffiti gegen Elefantenreiten. Fotos: The Thaiger


PHUKET: Lange war es ruhig im alten Ban-Roeng-Chit-Theater in Phuket, dessen Überreste dem Verfall preisgegeben waren. Umso erfreulicher, dass die Ruinen des ehemaligen Kulturortes seit einigen Wochen wieder voller Leben sind.

Das Ban-Roeng-Chit-Theater in Phuket Town wird in einer Kunstgalerie für Street Art verwandelt.
Das Ban-Roeng-Chit-Theater in Phuket Town wird in einer Kunstgalerie für Street Art verwandelt.

So sind die baufälligen Gemäuer die neue Heimat von Phukets Street-Art-Künstlern, die hier ihre freche Kunst legal an die Wand bringen dürfen und die Ruine in eine kunterbunte Kunstgalerie verwandelt haben. Street Art oder Graffiti ist bekannt dafür, soziale Themen zum Ausdruck zu bringen, die ansonsten tabuisiert werden.

So stellt eines der größten Kunstwerke der Galerie einen ironischen Protest gegen das in Thailand weitverbreitete Elefantenreiten dar. Es zeigt einen Elefanten, der auf einem unglücklich wirkenden Mann reitet. Sein Schöpfer Agradeth „Amann“ Tanhemnayoo erklärt, dass mit dem Bild zum Ausdruck gebracht werden soll, wie unangenehm es für ein intelligentes und wildes Tier ist, bis zu seinem Lebensende ausgebeutet zu werden. „Elefanten werden unter Thais weithin respektiert unter sind das offizielle Nationaltier Thailands, das zur Entwicklung der thailändischen Geschichte und Gesellschaft beigetragen hat. Sie sind wilde Tiere, die in den Dschungel gehören“, argumentiert Amann.

Der Künstler führt fort, dass zwar die Sklaverei während der Regentschaft von König Rama V. in Thailand abgeschafft wurde, Tiere hingegen immer noch wie unzivilisierte Menschen behandelt werden. Auf die Idee zu dem Gemälde brachten ihn die Tierschützer der Organisation „Thailand Elephants“. Sie forderten ihn auf, Street Art als Medium zu nutzen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. „Wir wollen nicht sagen, dass Menschen nicht glücklich sein sollen, wenn sie Zeit mit Elefanten verbringen. Unsere Botschaft ist, dass sie sich entscheiden können glücklich zu sein, indem sie die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld beobachten, anstatt auf ihnen zu reiten“, so Amann.

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