Europa hat Afrika vernachlässigt

​SPD-Chef Klingbeil 

Lars Klingbeil, Co-Vorsitzender der SPD, spricht während des SPD-Parteitags in Berlin. Foto: epa/Clemens Bilan
Lars Klingbeil, Co-Vorsitzender der SPD, spricht während des SPD-Parteitags in Berlin. Foto: epa/Clemens Bilan

ACCRA: SPD-Parteichef Lars Klingbeil hat vor einem selbst verschuldeten Bedeutungsverlust Europas gegenüber Russland und China in Afrika gewarnt. «Die Reise nach Namibia, Ghana und Südafrika hat mich darin bestärkt, dass wir in Europa den Kontakt mit den afrikanischen Ländern des globalen Südens zu stark vernachlässigt haben», sagte Klingbeil am Freitag der Deutschen Presse-Agentur zum Abschluss eines Besuchs in den drei Ländern. «Während Russland und China ihren Einfluss spürbar ausgebaut haben, haben wir zu wenig in persönlichen Austausch und Partnerschaften investiert.» Die SPD wolle an einer Kooperationsvereinbarung mit der südafrikanischen Regierungspartei ANC arbeiten.

Der SPD-Chef beendete seine fünftägige Reise am Freitag in Ghana, wo er Gewerkschaftsvertreter sowie Ex-Präsident John Mahama traf, der bei der für Dezember geplanten Präsidentschaftswahl in dem westafrikanischen Küstenstaat für die sozialdemokratische Partei NDC antritt. In Namibia hatte Klingbeil unter anderem Gespräche mit Vertretern der Volksgruppen Herero und Nama geführt und auf einen schnellen Abschluss der Verhandlungen über eine Entschädigung für deutsche Kolonialverbrechen gedrängt.

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Bodo Dickert 09.03.24 16:20
Schön
fdass das dem SPD Parteichef auch schon aufgefallen ist. Schade, dass dazu eine Reise nach Afrika nötig war.