Spanien gedenkt der Opfer der Terroranschläge von 2017

Barcelona markiert fünf Jahre seit den Terroranschlägen von 2017. Foto: epa/Alejandro Garcia
Barcelona markiert fünf Jahre seit den Terroranschlägen von 2017. Foto: epa/Alejandro Garcia

BARCELONA: Am fünften Jahrestag der islamistischen Terroranschläge in Barcelona und Cambrils ist in Spanien der 16 Todesopfer gedacht worden. Auf dem Boulevard Las Ramblas in Barcelona versammelten sich am Mittwoch unter anderem Politiker, Hinterbliebene der Opfer sowie Überlebende der Attentate, bei denen im Sommer 2017 auch mehr als 130 Menschen verletzt wurden. Unter den Todesopfern war auch eine 51-jährige Touristin aus Deutschland.

Im August 2017 hätten Barcelona und Cambrils «Hass und Terror auf den Straßen» erlebt, schrieb der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez auf Twitter. Fünf Jahre später gedenke man der Opfer «mit dem Ziel, eine Zukunft in Frieden zu schaffen».

Viele Teilnehmer der bewegenden, mit Musik untermalten Gedenkfeier - darunter Parlamentspräsidentin Meritxell Batet, Barcelona-Bürgermeisterin Ada Colau und der katalanische Regierungschef Pere Aragonès - trugen weiße Nelken, die sie nacheinander in Poller steckten, die nach den Anschlägen am Mosaik des Künstlers Joan Miró installiert worden waren. Genau dort war vor fünf Jahren nach mehr als 500 Metern und rund 45 Sekunden die Todesfahrt eines 22 Jahre alten islamistischen Attentäters zu Ende gegangen.

Die Zeremonie hatte auch einen Wermutstropfen: Rund 40 Anhänger der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung störten die Schweigeminute zu Ehren der Todesopfer mit lauten Rufen gegen den spanischen Staat.

Die Anschläge hatten ganz Spanien erschüttert: Am Nachmittag des 17. August raste ein Lieferwagen auf Las Ramblas in die Menschenmenge. Die Todesopfer und Verletzten stammten aus 34 Ländern. Auf der Flucht erstach der Fahrer des Lieferwagens ein weiteres Opfer, bevor er am 21. August von der Polizei erschossen wurde.

Kurz nach der Attacke steuerten fünf Männer im Badeort Cambrils etwa 100 Kilometer südwestlich von Barcelona ein Auto nachts in eine Passantengruppe. Eine Frau starb, sieben Menschen wurden verletzt. Die Polizei erschoss die Terroristen. Die Miliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Taten für sich. Nach Behördenangaben hatte die Gruppe größere Anschläge etwa auf die Kirche Sagrada Familia in Barcelona geplant. Die drei überlebenden Täter wurden im Mai 2021 zu Haftstrafen zwischen acht und mehr als 53 Jahren verurteilt.

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