Schwieriges Quartal für Immobilienmarkt

Foto: epa-efe/Narong Sangnak
Foto: epa-efe/Narong Sangnak

BANGKOK: Die Performance der an der Stock Exchange of Thailand (SET) notierten Immobilienunternehmen hat im ersten Quartal des Jahres 2024 einen spürbaren Rückgang erlebt. Dieser Abwärtstrend wird von Experten auf mehrere Faktoren zurückgeführt, darunter die wirtschaftliche Abschwächung, steigende Haushaltsverschuldungen und strengere Kreditvergabekriterien.

In einer Zeit, in der der Privatsektor versucht, sein Augenmerk vom mittleren und unteren Wohnungsmarkt auf den luxuriöseren Wohn- und Tourismussektor zu verlagern, stießen diese Bemühungen auf erhebliche Schwierigkeiten. Die staatlichen Maßnahmen zur Belebung des Immobilienmarktes haben bisher nur begrenzte Wirkung gezeigt, was teilweise auf die strikte Kreditvergabepolitik der Banken zurückzuführen ist.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es Unternehmen, die sich erfolgreich anpassen. Ein Beispiel dafür ist die Ananda Development Public Company Limited, die durch internationale Roadshows gezielt ausländische Käufer anzog. Diese Strategie scheint aufzugehen, denn die ausländische Kaufkraft kehrt allmählich zurück, auch wenn sie noch nicht das Niveau vor der Pandemie erreicht hat.

Aktuelle Daten des Real Estate Information Center bestätigen den Trend: Die landesweiten Übertragungen von Wohneigentum sind im ersten Quartal um 13,8 Prozent gesunken, der Wert dieser Übertragungen um 13,4 Prozent.

Zusätzlich sanken die Neuemissionen von Immobiliendarlehen um beachtliche 20,5 Prozent. Diese Rückgänge haben eine Verlangsamung des neuen Angebots zur Folge, was sich in einer geringeren Anzahl an Baugenehmigungen und einem Rückgang beim Neubau von Wohnungen niederschlägt.

Experten erwarten jedoch, dass sich der Immobilienmarkt in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 erholen könnte. Dies wird voraussichtlich durch weitere staatliche Konjunkturmaßnahmen und eine zunehmende Kaufkraft getrieben.

Dennoch ist bei hochwertigen Wohnprojekten Vorsicht geboten, da sich deren Verkauf zuletzt verlangsamt hat. Der Markt steht somit an einem kritischen Punkt, an dem sowohl Chancen als auch Risiken genau abgewogen werden müssen.

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Daniel Grossenbacher 26.05.24 17:46
Wohnung und Steuern
Da man jetzt in Thailand seit dem 1. Januar 2024 Steuern auf Einkommen zahle muss,schreckt das viele Leute ab hier noch in eine Wohnung zu Investieren.im gegenteil ich habe von vielen Rentnern gehört das sie ihre Wohnung verkaufen wollen und Thailand verlassen wollen,und sich ein Steuergünstigeres Land suchen um den Lebensabend zu verbringen.
Ronaldo 26.05.24 11:40
Die Verunsicherung durch das Steuerchaos
dürfte auch dafür sorgen, dass weniger Geld ins Land fließt.
Anstatt auf die realen Wohnbedürfnisse der normalen Mittelschicht einzugehen, sollen bloß noch Luxus und Schickimicky regieren. Ein erbärmliches "Konzept", zum scheitern verurteilt.
Thailand Fan 26.05.24 10:50
Fast ein Fünftel Rückgang ist schon enorm und baldige Besserung vorherzusagen gehört zum "Handwerk". Interessant finde ich die Aussage, dass die Bemühungen, beim Wohnungsmarkt das Augenmerk eher auf den Luxussektor zu legen, nicht so erfolgreich waren. Da man genau das aber auch beim Tourismus (Thema Qualitätstourist) versucht, bleibt es spannend.