ZUG (dpa) - In der Schweiz steigen bis Sonntag 276 Schwinger «in die Hosen»: so heißt es, wenn Männer eine zünftige Shorts aus Drillich über die eigenen Hosen ziehen und in einer Sägemehl-Arena zum Ringen antreten. Die Gegner packen sich jeweils am Gürtel und am umgekrempelten Schwingerhosenbein und versuchen, sich gegenseitig auf den Rücken zu werfen. Am Freitag fiel der Startschuss zum Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Zug südlich von Zürich. Es findet nur alle drei Jahre statt und ist ein Volksereignis, das in diesem Jahr mehr als 300 000 Zuschauer anziehen soll.
Der Sieger wird Schwingerkönig und genießt damit landesweit großes Ansehen. Die stärksten Schwinger werden auch als «Böse» bezeichnet - was in diesem Zusammenhang als freundliche Anerkennung gedacht ist.
Schwingen ist ein traditioneller Hirtensport. Die Kämpfe dauern meist nicht mehr als fünf Minuten. Der Sieger wischt dem Unterlegenen traditionsgemäß das Sägemehl vom Rücken. Der Schwingerkönig erhält einen 1,2 Tonnen schweren Stier als Siegesprämie. Der sportliche Wettkampf wird begleitet von schweizerischer Folklore wie Jodlern und Alphornbläsern.