Putin beklagt unfaire Konkurrenz der großen Wirtschaftsmächte

Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt per Videokonferenz am außerordentlichen G-20-Gipfel teil. Foto: epa/Mikhael Klimentyev / Sputnik / Kremlin Pool
Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt per Videokonferenz am außerordentlichen G-20-Gipfel teil. Foto: epa/Mikhael Klimentyev / Sputnik / Kremlin Pool

NEU DELHI/MOSKAU: Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einem virtuellen G20-Gipfel die führenden westlichen Mächte für Teuerung und andere Probleme der Weltwirtschaft verantwortlich gemacht. Es seien Billionen US-Dollar und Euro in die Wirtschaft geflossen, teilweise auch zur Bekämpfung der Corona-Epidemie, sagte Putin laut Kreml-Mitschrift seiner Rede am Mittwoch in Moskau.

Dies führe aber zu globaler Inflation, zu gestiegenen Preisen für Lebensmittel und Energie, unter denen vor allem die armen Länder litten. «Es sind nicht unsere Handlungen und unsere Versuche, Gerechtigkeit in der Ukraine zu erreichen, nein, es sind die Handlungen der größten Volkswirtschaften der Welt», sagte Putin.

Der wirtschaftliche Konkurrenzkampf werde mit unfairen Mitteln ausgetragen, beklagte der Kremlchef. Als solche nannte er die Unterbrechung von Verkehrs- und Logistikverbindungen, Sperren im Zahlungsverkehr - wohl mit Blick auf westliche Sanktionen. Obwohl diese eine Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine sind, stellt Moskau sie stets als ungerechtfertigt dar.

Bei seinem G20-Auftritt verwies Putin zudem einmal mehr auf kostenlose russische Getreidelieferungen an die ärmsten Länder der Welt. Er ging jedoch nicht darauf ein, dass Russland insbesondere in den ersten Kriegsmonaten ukrainische Getreideexporte in großem Maße blockiert hatte. Zudem hat Moskau ein im Sommer 2022 geschlossenes Abkommen zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide mittlerweile trotz internationalem Protest wieder ausgesetzt.

Die Videoschalte der Staats- und Regierungschefs aus 20 wichtigen Industrie- und Schwellenländern war von der derzeitigen indischen G20-Präsidentschaft einberufen worden. Putin sprach auch über verschiedene andere Themen und bezeichnete etwa die bislang ungeklärte Sprengung der Ostseepipeline Nord Stream 2022 als Staatsterrorismus.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Stefan 23.11.23 02:20
Ohje
Der arme Vladi, niemand glaubt ihm. Tja, selber schuld.