PHUKET: Premierminister Prayut Chan-o-cha hat seine Mitarbeiter angewiesen, die Lebensumstände des deutschen Langzeittouristen Bernhard Stoever in Phuket zu untersuchen, dessen offener Brief unter anderem auch im Newsportal DER FARANG sowie weiteren ausländischen Nachrichtenportalen in Thailand veröffentlicht wurde. Darin bat er die Regierung, ihm und weiteren in Thailand gestrandeten Ausländern zu erlauben, nach dem Ende der „Visa-Amnestie" am 26. September im Land zu bleiben. Er möchte nicht nach Deutschland zurückkehren, in ein Land mit seines Erachtens hohen Covid-19-Infektionen und einem hohen Risiko, sich anzustecken.
Ein Beamter der „Delivery Unit" des Premierministers, einer Forschungs- und Politikberatungsabteilung (PDMU), die dem Büro des Premierministers untersteht und direkt dem Premierminister unterstellt ist, bestätigte am Dienstag, dass der Premierminister den offenen Brief des Deutschen gelesen hat.
In seinem offenen Brief, der u.a. am 25. August online von „The Phuket News“ und „DER FARANG“ veröffentlicht wurde, drängte Stoever die thailändische Regierung, die Umstände zu bedenken, denen er und viele andere Touristen, die sich bereits seit langem in Thailand aufhalten, ausgesetzt sind. Der Deutsche fragte die thailändischen Behörden, ob es möglich sei, eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung für die „Gestrandeten" auszustellen, so dass sie den Rückflug selbst bestimmen könnten. „Niemand will in einem Corona-Hotspot sterben", schrieb der Deutsche.
„Als Langzeit-Urlauber geht mein ganzes Geld direkt an die lokale Gemeinschaft. Ich wohne an einem Ort ohne Küche, also esse ich die ganze Zeit auswärts, und sogar meine Wäsche wird draußen gewaschen. Alles, was ich tue, trägt zu all den kleinen Geschäften in der Umgebung meines Aufenthaltsortes bei. Das gilt auch für jeden Touristen, der lange unterwegs ist", so Stoever.
Die Bitte des Deutschen ist auf höchster Ebene gehört worden. Premierminister Prayut hatte seine Mitarbeiter gebeten, Stoever zu interviewen und zu untersuchen, wie viele andere ausländische Touristen, die sich bereits seit langem in Thailand aufhalten, sich in der gleichen Zwangslage befinden. „Wir wollen mehr über den Fall des Deutschen in Phuket und ähnliche Fälle in anderen Provinzen wissen", sagte ein Beamter. „Wir suchen nach einem Weg, dem deutschen Mann und weiteren Ausländern zu helfen, in Thailand zu bleiben und ihre Visa zu verlängern. Wir wollen, dass sie bleiben", fügte er hinzu.
Um ein klares Feedback von anderen Touristen zu erhalten, die sich lange in Thailand aufhalten und in Thailand bleiben wollen, lud der Beamte diese Touristen ein, eine klare Beschreibung ihrer Situation per E-Mail zu schicken. Touristen können ihre E-Mails an „The Phuket News“ senden. „The Phuket News“ werden alle relevanten E-Mails direkt an die Abteilung PDMU in Bangkok weiterleiten. Die E-Mails müssen Kontaktdaten enthalten, und in der Betreffzeile muss stehen: „Please let me stay” („Bitte lassen Sie mich bleiben"). Ausländer werden dringend gebeten, ihre E-Mails so schnell wie möglich zu versenden. Die PDMU wird ihre Ergebnisse direkt dem Premierminister mitteilen.