Parteikollege spricht sich gegen Ablösung Sunaks aus

Die britische Premierministerin Sunak bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wiltshire. Foto: epa/Neil Hall
Die britische Premierministerin Sunak bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wiltshire. Foto: epa/Neil Hall

LONDON: Dass Sunak vorzeitig vom D-Day-Gedenken abreiste, bringt ihm Tage später noch heftige Kritik ein. Ein Politjournalist fragt, ob er angesichts der Fehler im Wahlkampf nicht das Feld räumen sollte.

Dass Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak die D-Day-Gedenkfeiern in der Normandie vorzeitig verlassen hat, überschattet auch Tage später noch den britischen Wahlkampf. Arbeitsminister Mel Stride verteidigte Sunak am Sonntag gegen anhaltende Kritik und sprach sich dagegen aus, dass Sunak angesichts der Pannen im Wahlkampf jemand anderem den Parteivorsitz der konservativen Tories überlassen sollte.

In der Normandie war diese Woche an die Landung alliierter Soldaten vor 80 Jahren erinnert worden. Sunak hatte an einer britischen Veranstaltung teilgenommen, eine internationale Gedenkveranstaltung etwa mit US-Präsident Joe Biden aber ausgelassen. Stattdessen reiste er zurück und zeichnete im Wahlkampf ein Fernsehinterview auf.

Der TV-Sender Sky News fragte Stride, ob Sunak die Bedeutung der Veranstaltung verstanden habe oder ob sie ihm egal gewesen sei. «Diesem Mann liegt sehr viel an unserem Land. Und ich weiß das, weil ich ihn gut kenne», antwortete Stride. Sunaks Einsatz und Patriotismus stünden außer Frage. «Er hat akzeptiert, dass ein Fehler gemacht wurde, und er hat sich unmissverständlich entschuldigt.»

Politjournalist Trevor Phillips fragte daraufhin, ob es nicht richtig wäre, wenn Sunak nun sagen würde, dass er wisse, dass er seine Partei in eine Niederlage führe, und deswegen abtrete, um Mandate zu retten. «Wird er Sie in diese Wahl führen?», fragte Phillips. «Absolut. Und von etwas anderem sollte auch gar nicht die Rede sein», antwortete Stride.

Die regierenden Konservativen liegen in Umfragen deutlich hinter der Labour-Partei zurück. Sunak hat sich im Wahlkampf für die Parlamentswahl am 4. Juli manche Panne geleistet. Bei der Ankündigung des Wahltermins hatte der 44-Jährige ohne Schirm im strömenden Regen gestanden. Eine parteiinterne Gegnerin, Ex-Kulturministerin Nadine Dorries, befeuerte am Wochenende Spekulationen über eine mögliche Ablösung Sunaks.

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