Nach Angriff im Roten Meer

Besatzung von Schiff evakuiert

Foto: Unsplash+
Foto: Unsplash+

LONDON/HUDAIDA: Erneut ist ein Handelsschiff im Roten Meer durch Angriffe manövrierunfähig gemacht worden. Es treibt nun als Geisterschiff durchs Meer. Die Verantwortlichen dürften im Jemen sitzen.

Nach einem Angriff auf ein Handelsschiff im Roten Meer ist die Besatzung evakuiert worden. Das Schiff wurde seinem Schicksal überlassen. Das teilte die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO mit.

Das Schiff war demnach bereits am Mittwoch 66 Seemeilen (122 Kilometer) südwestlich der jemenitischen Hafenstadt Hudaida attackiert worden. Zunächst wurde es demnach von einem kleinen weißen Gefährt getroffen, das ins Heck einschlug. Das führte bereits dazu, dass Wasser eindrang und das Schiff manövrierunfähig wurde. Später sei es von einem Geschoss aus der Luft erneut getroffen worden.

«Die Besatzung des Schiffs ist von Militärbehörden evakuiert worden», hieß es in der UKMTO-Mitteilung. Das Schiff sei verlassen worden und treibe ohne Beleuchtung in der Nähe seiner letzten übermittelten Position im Meer.

Es liegt nahe, dass die Huthi-Miliz dahintersteckt

Nähere Details zum Namen des Schiffs, seinem Ziel oder der Reederei gab es zunächst keine. Auch Angaben zum Hintergrund der Angriffe machte UKMTO nicht. Es liegt jedoch nahe, dass die Huthi-Miliz im Jemen dahintersteckt.

Durch den Golf von Aden und das Rote Meer führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel. In den vergangenen Monaten haben die Huthi dort immer wieder zivile Frachtschiffe attackiert. Die Miliz agiert nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen. Die USA, Großbritannien und ihre Verbündeten greifen deshalb auch immer wieder Ziele der Huthi im Jemen an. Die Miliz ist mit dem Iran verbündet und wird nach Einschätzung der US-Regierung auch von Teheran finanziert.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.