Pakistan auf Sparkurs

Keine roten Teppiche bei politischen Anlässen

Foto: Pixabay
Foto: Pixabay

ISLAMABAD: Die südasiatische Atommacht ringt seit Jahren mit einer schweren Wirtschaftskrise. Minister sollen in einem Bereich künftig drastisch sparen.

Pakistans Regierung hat rote Teppiche bei offiziellen politischen Anlässen verboten - als eine von zahlreichen Sparmaßnahmen inmitten einer schweren Wirtschaftskrise. Premierminister Shehbaz Sharif ordnete die Maßnahme an, wie pakistanische Medien am Samstag berichteten. Erlaubt bleiben rote Teppiche aber bei diplomatischen Empfängen wie internationalen Staatsbesuchen, wie die staatliche Nachrichtenagentur APP unter Berufung auf eine Mitteilung des Kabinetts meldete.

Im Zuge des Sparkurses sollen auch einige Regierungsmitglieder auf ihre Gehälter verzichtet haben, unter ihnen Sharif selbst, der aus einer wohlhabenden Industriellen-Familie stammt. Auch die Anschaffung von Luxuswagen wurde untersagt. Minister erhielten zudem die Anordnung, bei Dienstreisen zu sparen. So soll etwa künftig auf Übernachtungen in 5-Sterne-Hotels verzichtet und nur noch die Economy-Klasse bei Flügen genutzt werden.

Pakistan kämpft seit Jahren mit steigenden Preisen und einer angeschlagenen Wirtschaft. Die Inflation lag im Januar nach Angaben der Zentralbank bei fast 30 Prozent. Um eine Zahlungsunfähigkeit des Staates abzuwenden, hat die Regierung des südasiatischen Landes immer wieder um Unterstützung gebeten. Milliardenschwere staatliche Kredite kamen etwa aus China und Saudi-Arabien.

Jüngst hatten sich Pakistan und der Internationale Währungsfonds (IWF) auf die weitere Auszahlung eines Rettungspakets geeinigt. Im Gegenzug soll die Atommacht Wirtschaftsreformen umsetzen. Pakistan hat seit vergangenem Jahr bereits 1,9 Milliarden von insgesamt 3 Milliarden US-Dollar vom IWF erhalten. Mehr als 240 Millionen Menschen wohnen in dem Land, das an Afghanistan, China und Indien grenzt.

Seit der Unabhängigkeit Pakistans vor über 75 Jahren infolge der Teilung Britisch-Indiens kam es immer wieder zu politischer Instabilität im Land. Sharif wurde nach der umstrittenen Parlamentswahl erneut zum Regierungschef gewählt. Der Oppositionsführer und ehemalige Premier Imran Khan ist seit 2023 unter anderem wegen Korruptionsvorwürfen inhaftiert.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.