Österreich entzieht zwei russischen Journalisten Akkreditierung

Justizpalast in Wien, Sitz des Obersten Gerichtshofs von Österreich. Foto: Wikimedia/Gugerell
Justizpalast in Wien, Sitz des Obersten Gerichtshofs von Österreich. Foto: Wikimedia/Gugerell

WIEN: Erst wurde bekannt, dass ein Journalist der russischen Nachrichtenagentur Tass in Österreich spioniert haben soll. Nun entzog Wien einer weiteren Tass-Korrespondentin die Akkreditierung. Eine Reaktion Moskaus ließ nicht lange auf sich warten.

Österreich hat zwei Korrespondenten der russischen Nachrichtenagentur Tass in Wien die Akkreditierung entzogen. Das erfuhr Deutsche Presse-Agentur dpa am Dienstag aus dem österreichischen Innenministerium. Am Vortag hatte das russische Außenministerium nur von einem betroffenen Journalisten der staatlichen Agentur berichtet, der zur Ausreise aufgefordert worden sei.

Laut Innenministerium verlor jedoch nicht nur dieser Korrespondent, sondern auch seine Tass-Kollegin «aufgrund einer negativen Sicherheitseinschätzung der Sicherheitsbehörden» im April ihre Akkreditierung. Nähere Gründe wurden nicht genannt. Tass könne andere Journalisten anmelden, die dann ebenfalls eine Sicherheitsüberprüfung unterzogen würden, hieß es.

Als Reaktion entzog das Außenministerium in Moskau einer Journalistin des österreichischen Senders ORF in Moskau die Akkreditierung und forderte sie zur Ausreise auf. Der öffentlich-rechtliche Sender teilte mit, er könne die Entscheidung nicht nachvollziehen. Auch Österreichs Außenministerium bezeichnete Moskaus Gegenmaßnahme als «völlig ungerechtfertigt».

Verfassungsschutz sieht Nachrichtenagenturen als Deckmantel

Die Wiener Wochenzeitung «Falter» hatte im März über mutmaßliche russische Geheimdienstaktivitäten in Wien berichtet und dabei auch Tass erwähnt. Der «Falter» zitierte aus einem anonymen Dossier, das von Kennern der russischen Diplomatenszene in Wien erstellt wurde. Tass-Mitarbeiter würden «unter journalistischer Deckung» die politische Szene Österreichs auskundschaften, hieß es in dem Papier. Einer der Korrespondenten sei Offizier des russischen Auslandsnachrichtendienstes SWR. Im jüngsten Verfassungsschutz-Bericht des Innenministeriums heißt es, dass ausländische Geheimdienste in Österreich auch unter dem Deckmantel von Nachrichtenagenturen aktiv seien.

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Beat Sigrist 12.06.24 10:10
Es wäre doch so einfach
Bis sich die russische Armee total aus dem freien ukrainischen Boden zurück gezogen haben, werden alle russischen Organisationen und Botschaften im Westen von Europa geschlossen und die Mitarbeiter zur Ausreise verpflichtet.99% von all diesen russischen Mitarbeiter sind eh nur Spione von und für Putin.